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Knut Kucznik steht bei einer Demonstration von Schäfern und ihren Hirtenhunden im Berliner Tiergarten 2019 vor einer Schafherde. 

© dpa/ Carsten Koall

Streit um Wolfsabschuss in Brandenburg: Ausschluss von Schafzuchtverbands-Chef bestätigt

Der Ausschluss des Brandenburger Landeschefs aus dem Bundesverband der Berufsschäfer ist beschlossen. Auslöser der Maßnahme sollen Videos in den sozialen Netzwerken gewesen sein. 

Altlandberg - Wegen eines Streits um den Umgang mit Wölfen hat der Bundesverband Berufsschäfer Konsequenzen gezogen und den Vorsitzenden des Schafzuchtverbands Berlin-Brandenburg, Knut Kucznik, ausgeschlossen. „Die Mitglieder haben die Meinung des Vorstandes bestätigt“, sagte der Bundesvorsitzende Günther Czerkus am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Es sei keinesfalls als Gewinn zu sehen, dass der Bundesverband zu solchen Mitteln greifen müsse, sagte Czerkus. Man kämpfe um jedes Mitglied. Die Entscheidung wolle man auch als Neuanfang nutzen, um die Kommunikationsstruktur im Verband zu verbessern. Seinen Posten im Schafzuchtverband soll Kucznik behalten.

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Kucznik sorgte mit Posts für Ärger

Er hatte Ärger im Bundesverband ausgelöst, weil er mit Posts in sozialen Netzwerken Berufskollegen aufgefordert hatte, für einen besseren Herdenschutz der Schafe zu sorgen statt den Abschuss von Wölfen zu fordern. Da Kucznik Widerspruch gegen seinen Ausschluss eingelegt hatte, musste die Mitgliederversammlung entscheiden.

Auslöser für den Ausschluss waren nach Angaben Kuczniks Videos, die er in sozialen Netzwerken gepostet habe. Damit habe er zeigen wollen, wie der Schutz von Schafen und Ziegen mit Zäunen und Schutzhunden funktioniere.

In der Sache sei ihm wichtig, dass der Abschuss von Wölfen gesetzlich verboten und nur bei denjenigen Raubtieren zulässig sei, die trotz Schutzmaßnahmen wiederholt Schaf- oder Ziegenherden angegriffen hätten. Schäfer seien verpflichtet, die Natur und damit auch den Wolf zu schützen. Der Vorstand des Bundesverbands habe ihm daraufhin Beleidigung der Kollegen vorgeworfen. Nach der Entscheidung vom späten Mittwochabend war Kucznik zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. (dpa)  

Anna Kristina Bückmann

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