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So könnte die Tram nach Krampnitz aussehen - hier in der Nedlitzer Straße

© Visualisierung: Verkehrsbetrieb Potsdam

Streit um Tramtrasse in Neu Fahrland: Ortsvorsteherin kündigt Widerstand an

Die Stadtverwaltung will sich mit dem Tram-Beschluss mehr politische Rückendeckung für das Infrastrukturprojekt besorgen. In Neu Fahrland ist der Unmut groß.

Potsdam - Der Ortsteil Neu Fahrland stemmt sich gegen einen Sofortbeschluss des Stadtparlaments für die umstrittene Tramtrasse nach Krampnitz noch am 1. Juni. Das kündigte Ortsvorsteherin Carmen Klockow (Bürgerbündnis) am Donnerstag auf PNN-Anfrage an. 

Zuvor hatte sie in einer Mitteilung an die Bauverwaltung kritisiert, dass schon nächsten Mittwoch über die Tramtrassen-Beschlussvorlage aus der Bauverwaltung im Hauptausschuss der Stadtverordneten final beraten werden soll – während das Thema zusammen mit weiteren Beschlüssen zu Krampnitz zeitgleich im Ortsbeirat Neu Fahrland behandelt wird, wo sich, wie berichtet, bereits heftiger Widerstand abzeichnet. Ihr Gremium und damit auch die Anwohner müssten schon vor dem Hauptausschuss eine Chance zur Stellungnahme haben, so Klockow.

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Dem widersprach der Geschäftsstellenleiter Bauen im Rathaus, Harald Kümmel. Die Behandlung im Ortsbeirat sei für die Stadtverordnetenversammlung nicht irrelevant, versicherte er Klockow. Und: „Es geht allein um die zeitlich zufällig parallele Behandlung im Hauptausschuss.“

Sondersitzung der Stadtverordneten Anfang Juli?

Wie berichtet will sich die Stadtverwaltung mit dem Tram-Beschluss mehr politische Rückendeckung für das Thema besorgen, zumal in Neu Fahrland bereits Geld für Klagen gegen die Trasse gesammelt wird. Für Verwirrung hatte die Stadtspitze zuletzt bei der Frage gesorgt, ob dieser Beschluss sofort am 1. Juni nötig ist oder nicht. Zuerst hatte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am vergangenen Mittwoch den Plan der Bauverwaltung kassiert, den Beschluss schon Anfang Juni sofort einzufordern. 

Für die Beratungen zum wichtigsten Infrastrukturprojekt der Stadt solle die Kommunalpolitik so viel Zeit bekommen, wie man benötige, so Schubert an dem Mittwoch. Wenige Tage danach hatte die Verwaltung dann ein von Schubert bereits am 9. Mai unterzeichnetes Schreiben an die Fraktionen versandt, in dem der Rathauschef erklärte man „strebe“ einen Sofortbeschluss vor der Sommerpause an. Neueste Variante: Nun ist auch eine Sondersitzung der Stadtverordneten am 4. Juli im Gespräch.

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