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Die Josephinen-Wohnanlage in der Burgstraße.

© Ottmar Winter

Streit um Josephinen-Wohnanlage: Heiminhaber attackiert Rathaus

Die Senioren-Einrichtung in der Innenstadt steht vor dem Aus. Die Stadt hat angekündigt, einen Rückkauf der Immobilie zu prüfen. Doch der Eigentümer ist verärgert über den Auftritt der Behördenvertreter.

Potsdam - Der Eigentümer der vom Aus bedrohten Josephinen-Wohnanlage weist die Vorwürfe der Stadtverwaltung zurück, man habe bisher keinen der vom Rathaus unterbreiteten Terminvorschläge angenommen. Die SGG Soziale Grundbesitzgesellschaft Potsdam mbh, eine Tochter der deutschlandweit aktiven MK-Klinikgruppe, bemängelte gegenüber den PNN am Mittwoch vielmehr ein bisher unprofessionelles Vorgehen der Stadtverwaltung.

Bezug nimmt die SGG dabei auf den am 3. November gefällten Beschluss der Stadtverordneten, dass die Stadtspitze mit der SGG verhandeln soll – nachdem diese mehr als 100 Senioren in dem Hochhaus die Mietverträge gekündigt hat. Laut SGG erst am 9. November habe man dann eine E-Mail aus dem Sozialdezernat erhalten, dass man sich bitte am 12. November bereitzuhalten habe für ein Gespräch mit drei Behördenvertretern. Auf derartige „Befehlsschreiben“ reagiere man auch nicht, kritisierte die SGG-Gesellschaft. Auch eine Tagesordnung für das Gespräch sei nicht übermittelt worden.

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Man habe dann am 11. November ein Schreiben direkt an Rathauschef Mike Schubert (SPD) aufgesetzt. „Hier haben wir angeboten, dass er sich gerne zwecks Terminvereinbarung melden kann – wir bitten allerdings um eine vorab festgelegte Tagesordnung für ein ordentliches Gespräch.“ Bisher habe man noch keine Antwort, so die SGG. Das Rathaus hatte zuletzt angekündigt, dass man den Rückkauf der einst kommunalen Immobilie prüfe. Ob das Haus zum Verkauf stehen würde, ließ die SGG offen.

Rathaus weist Kritik zurück

Das Rathaus wies die Kritik an einem „angeblich unprofessionellen Vorgehen“ ausdrücklich zurück. Eine Sprecherin sagte den PNN, man habe mehrmals telefonisch und per Mail Kontakt aufgenommen und Termine vorgeschlagen. Zuständig sei dabei das Sozialdezernat, hieß es.

Unterdessen kündigte der Seniorenbeirat der Stadt eine Initiative „Burgstraße bleibt“ an – zusammen mit der Landesverbraucherzentrale, die schon kostenlose Rechtsberatungen für die Senioren mitorganisiert hatte. Für die Kampagne zur Rettung des Hauses suche man noch interessierte Helfer, so der Beirat. Diese könnten sich melden – per E-Mail an burgstrasse-bleibt@vzb.de. Potsdams Mieterverein hatte bereits erklärt, die Kündigungen seien nicht rechtens.

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