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Landeshauptstadt: Streit um Demotraining

Freiland wehrt sich gegen Anschuldigungen

Teltower Vorstadt - Was genau lernen Jugendliche bei einem Demotraining? Darum ging es am Mittwoch im Hauptausschuss. Im Jugendzentrum Freiland hatte die Sozialistische Jugendorganisation Falken im Vorfeld des von Krawallen überschatteten G20-Treffens in Hamburg ein solches Training angeboten. Stadtpolitiker hatten das kritisiert. CDU/ANW-Fraktionschef Matthias Finken hatte im sozialen Netzwerk Facebook erklärt: „Die Öffentlichkeit muss darüber informiert werden, was dort wirklich trainiert wurde.“ Die AfD hatte gefordert, die städtische Unterstützung des Freilands mit jährlich 190 000 Euro zu stoppen.

Jane Baneth von den Falken erklärte im Hauptausschuss, es sei bei dem Training für Jugendliche darum gegangen, Methoden des friedlichen und gewaltfreien Protests zu vermitteln. Teilgenommen hätten vor allem 13- und 14-Jährige. „Thema war außerdem, wie man damit umgehen soll, wenn man mit einer gewalttätigen Situation konfrontiert wird.“

Freiland-Gesellschafter Dirk Hader betonte: „Dort wird nicht gelehrt, wie man Steine wirft.“ Er könne nicht verstehen, dass aufgrund von Zeitungsartikeln die Existenz des gesamten Jugendzentrums infrage gestellt werde – er spielt auf einen Artikel der „Bild“-Zeitung an, wonach dort „linke G20-Gegner für Auseinandersetzungen mit der Polizei geschult“ würden. „Dass demokratische Parteien das stützen, ist befremdlich“, sagte Hader. „Herr Finken ist ja prima darauf auf Facebook eingestiegen.“

Der AfD-Stadtverordnete Dennis Hohloch war nicht zufrieden mit der Stellungnahme der Falken. „Ich will wissen, waren Mitglieder des Schwarzen Block dabei?“ Diese Äußerung wurde von der Linksfraktion mit einem lauten Auflachen und einem gemurmeltem „absurd“ quittiert. Auch SPD-Fraktionschef Pete Heuer verteidigte das Training: „Wir haben gesehen, dass viele in Hamburg den richtigen Umgang in Demonstrationen nicht gelernt haben. Deshalb sind solche Schulungen besonders wichtig.“ Janny Armbruster (Grüne) zeigte sich „erschüttert, wie hier geredet wird“. Sie sei hundertprozentig überzeugt, dass das Freiland und die Falken eine Arbeit machten, die man unterstützen solle. sca

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