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Zu den Details des Wiederaufbaus äußert sich die Volksbank bisher nicht.

© Klaer

Streit um Alte Post in Potsdam: Mitteschön kritisiert Volksbank

Jahrelang wurde um den Wiederaufbau der Alten Post in Potsdam erbittert gestritten. Nun haben die Bauarbeiten begonnen - und die Bürgerinitiative Mitteschön wirft der Volksbank mangelnde Sensiblität vor.

Von Peer Straube

Potsdam - Der Streit um die Alte Post an der Ecke Yorck- und Friedrich-Ebert-Straße geht weiter. Die Bürgerinitiative Mitteschön übt Kritik an der Berliner Volksbank, die das stadtbildprägende Gebäude als neuen Geschäftssitz in Anlehnung an das barocke Original von Georg Christian Unger errichten will. Die Initiative wirft dem Kreditinstitut mangelnde Sensibilität im Umgang mit dem historischen Vorgängerbau vor. Kritisiert wird unter anderem, dass die Bank ihren Neubau komplett mit Sandstein verkleiden will statt die Fassade, wie bei Ungers Alter Post, als Kombination aus Putz und Sandstein zu gestalten. Die Baukosten ließen sich womöglich sogar senken, würde man auf diese Maßnahme verzichten, erklärt Mitteschön in einer aktuellen Stellungnahme zu dem Projekt.

Die Initiative appellierte an die Bank, einen originalgetreuen Wiederaufbau ins Auge zu fassen. Das Gebäude sei „enorm wichtig“ für die Entwicklung der Innenstadt, hieß es. Die Volksbank könne damit ihr „Prestige und die Akzeptanz“ in Potsdam „enorm steigern“.

Kein originaltreuer Aufbau der Alten Post

Die Volksbank hatte das Grundstück inklusive Baugenehmigung von der städtischen Bauholding Pro Potsdam gekauft. Der Entwurf stammt von dem Potsdamer Architekten Bernd Redlich und lehnt sich an das historische Original von Unger an.

Um das Gebäude war jahrelang erbittert gestritten worden. Ein originalgetreuer Aufbau scheiterte, weil die Pro Potsdam keinen Investor fand. Schließlich einigte sich die Pro Potsdam mit der Stadtpolitik und der Stadtverwaltung auf den Redlich-Entwurf als Kompromiss. Die Volksbank hatte sich dazu verpflichtet, der Pro Potsdam vor Baubeginn eine Ausführungsplanung vorzulegen. Dabei ging es vor allem um die Fassade des Gebäudes nach dem Redlich-Entwurf, die als Auflage für den Verkauf des Grundstückes verlangt worden war. Ob die Planungen der Volksbank mittlerweile von der Pro Potsdam genehmigt wurden, ist unklar. Die Volksbank hatte sich zu den Details ihres Projekts zuletzt auf Nachfrage sehr zugeknöpft gezeigt. Der Bau des Gebäudes hat jedenfalls begonnen. Die Stadt hat dies auch genehmigt, wie ein Sprecher auf Anfrage bestätigte.

Mehr Informationen will die Bank erst am 13. August auf einem „Bauherrenabend“ bekanntgeben, tags darauf soll dann bereits die Grundsteinlegung erfolgen. 2016 soll die neue Volksbank-Filiale fertig sein. Mitteschön kritisierte die Geheimniskrämerei um das Vorhaben. Seit Jahresbeginn bemühe man sich um einen Gesprächstermin bei der Bank, um den Verantwortlichen die Bedeutung des Standortes klarzumachen. Bereits anberaumte Gespräche seien wieder abgesagt worden, man fühle sich abgewimmelt, so Mitteschön. Die Vorschläge stammten nicht von Traumtänzern, sondern von sachkundigen Bürgern und seien fachlich untermauert, so die Initiative.

Volksbank kann Vorwürfe nicht nachvollziehen

Die Volksbank wies die Kritik von Mitteschön auf PNN-Anfrage am Dienstag zurück. „Wir können die Vorwürfe nicht nachvollziehen“, sagte Banksprecherin Nancy Mönch. Die Bürgerinitiative sei jedoch herzlich zum Bauherrenabend am 13. August eingeladen. „Dort hat man die Gelegenheit, mit den bauausführenden Architekten und weiteren Experten über die Grundsteinlegung zu sprechen."

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