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Landeshauptstadt: Streit über Tierheimspenden

Stadt will Geld nicht nur für den Neubau ausgeben

Die Stadt hält an dem umstrittenen Plan fest, frühere Spenden für das einstige Tierheim am Wildpark allgemein für den Tierschutz auszugeben. Die gut 130 000 Euro könnten neben der Förderung des neuen Tierheims für den präventiven Tierschutz ausgegeben werden, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Mittwoch in der Stadtverordnetenversammlung. Als Beispiele nannte er Öffentlichkeitsarbeit, Sachkundeschulungen oder die Kastration und Kennzeichnung freilebender verwilderter Hauskatzen. Entsprechende Vorschläge seien von der Stadtverwaltung und dem Tierheimrat erarbeitet worden und würden im Januar 2016 in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht, so Jakobs.

Allerdings zeichnet sich jetzt schon eine Ablehnung dieses Vorschlags ab. So sagte Linken-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg in der Sitzung: „Wenn wir das Tierheim wollen, sollten wir die Gelder zurückhalten und nicht atomisieren.“ Die Mittel könnten komplett in den geplanten Neubau fließen. Er halte es für sinnvoll, das Geld deshalb bis Ende 2016 nicht auszugeben. SPD-Fraktionschef Mike Schubert denkt offenbar ähnlich: „Priorität soll die Schaffung eines Tierheims in Potsdam haben“, sagte er den PNN. Und auch Die Andere will das Geld lieber aufheben und dann in den laufenden Betrieb des neuen Tierheims stecken, war aus Fraktionskreisen zu erfahren.

Das vom Potsdamer Tierschutzverein (TSV) betriebene ehemalige Tierheim am Wildpark war Ende 2007 von der Stadt geschlossen worden. Danach waren mehrere Anläufe für einen Neubau gescheitert. Nun steht fest, dass der TSV am Sago-Gelände an der Michendorfer Chaussee ein neues Tierheim errichtet. Dafür benötigt er aber die einst eingesammelten Spenden, wie der Verein erst kürzlich in einer Erklärung forderte. wik/HK

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