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Der Turm der Garnisonkirche wächst - und auch die Intensität des Streits um den Wiederaufbau des Kirchenschiffs nimmt zu.

© Varvara Smirnova

Streit in Potsdam: Kontroverse zur Garnisonkirche immer schärfer

Der CDU-Stadtverordnete Wieland Niekisch holt im Streit um die Garnisonkirche zum Rundumschlag aus. Und die Initiative "Mitteschön" macht ihren Standpunkt noch mal deutlich.

Potsdam - In der Debatte um den Wiederaufbau der Garnisonkirche hat der Vorsitzende des Bauausschusses, der CDU-Stadtverordnete Wieland Niekisch, die SPD und die Grünen heftig attackiert. Diese würden ihren aktuellen Kurs in der Frage „vom linksreaktionären Kurs“ der Linken und der Fraktion Die Andere bestimmen lassen, „die sie vor sich her treiben“. Das teilte Niekisch in einer Erklärung vom Dienstag mit. Dabei hätte sich gerade die SPD seit 1990 „beharrlich für den Wiederaufbau der durch den Zweiten Weltkrieg und die Kulturbarbarei der SED-Baupolitik in vielen Teilen fast vernichteten und geschundenen Innenstadt eingesetzt“. Auch die Grünen seien „in ihrer scharfen Linksausrichtung nicht mehr wiederzuerkennen“. Mit „vorauseilendem Gehorsam“ würden bei SPD und Grünen sogar Mitgliederbefragungen und Sonderparteitage zu Themen wie der Garnisonkirche abgehalten. Den Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) bezeichnete Niekisch in dem Zusammenhang als den „mit Vorsatz treibenden und Unfrieden stiftenden Keil“. Niekisch schloss seine Erklärung mit den Worten: „Die alte sozialistische Baupolitik ist keine Zukunft.“

„Mitteschön“ denkt auch an den Stadtkanal

Die Initiative „Mitteschön“ hat unterdessen ihre Position bekräftigt, dass das neben dem Turm der Garnisonkirche stehende Rechenzentrum abgerissen werden muss. Denn es gebe schließlich auch schon einen Ersatz, das Kunst- und Kreativquartier am Langen Stall des Berliner Investors Glockenweiß GmbH, so „Mitteschön“ in einer am Dienstag verbreiteten Erklärung. Demnach werde die Sanierung die Stadt mindestens zehn Millionen Euro kosten, während der Investor für den Kauf des Grundstücks sogar noch zehn Millionen Euro an die Stadt zahle. Ferner würde das Rechenzentrum auch einem möglichen Stadtkanal im Wege stehen. Und auch der Bebauungsplan vor Ort müsste für einen Erhalt verändert werden, so Mitteschön – die Initiative warnte in dem Zusammenhang auch vor Klagen gegen die Stadt.

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