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Streik im Nahverkehr Brandenburg ist vorbei: Übergangsfahrplan nach Streik-Ende

Der unbefristete Streik im Nahverkehr in Brandenburg ist seit Montag offiziell vorbei. In Potsdam fährt aber noch nicht alles wieder regulär.

Von Enrico Bellin

Potsdam - Obwohl die Gewerkschaft Verdi den Streik im Nahverkehr am heutigen Montag beendet hat, galt in Potsdam zunächst ein Notfahrplan für Busse und Straßenbahnen. Das teilte der kaufmännische Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe, Martin Grießner, am Sonntag mit. „In den kommenden Tagen werden wir weiterhin den bisher praktizierten Notfahrplan anbieten, um unseren Fahrgästen ein zuverlässiges Angebot zu präsentieren“, so Grießner in einer Pressemitteilung. Je nach Verfügbarkeit werde der Fahrplan dann verdichtet.

Von Montagnachmittag bis Mittwoch gelte ein erweiterter Übergangsfahrplan, teilte das Unternehmen auf seiner Homepage mit. Ab Mittwoch sollen Busse und Trams wieder regulär fahren. Es könne dennoch zu Verzögerungen kommen. Der Fahrer- und Fahrzeugeinsatz müsse neu geplant werden, was eine gewisse Vorlaufzeit benötige. Zusätzlich seien etwa 60 Mitarbeiter krank gemeldet. Ins Umland rollt der Verkehr wieder fast nach Fahrplan. Nur in der Teltower Region kann es ebenfalls durch hohen Krankenstand noch zu einzelnen Ausfällen auf allen Linien kommen, wie die Sprecherin der Beelitzer Busgesellschaft, Ulrike Rehberg, den PNN auf Anfrage sagte.

"Wir haben einen Lösungskorridor gefunden"

Am Freitagabend sei der Gewerkschaft Verdi zufolge in Gesprächen mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) eine kompromissfähige Basis für neue Tarifverhandlungen um Lohnerhöhungen für die rund 3000 Beschäftigten der Verkehrsbetriebe gefunden worden. Auch KAV-Verhandlungsführer Klaus Klapproth zeigte sich zuversichtlich. „Wir haben einen Lösungskorridor gefunden, der eine Einigung möglich macht“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Zu den Details einer möglichen Lösung wollten sich beide Seiten vor Beginn der neuen Tarifverhandlungen am morgigen Dienstag nicht äußern. „Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass wir in der Nacht zu Mittwoch eine Einigung erreichen und nicht in die Schlichtung müssen“, sagte Klapproth. Verdi fordert für die Bus- und Straßenbahnfahrer eine Lohnerhöhung von 120 Euro monatlich brutto. Die Arbeitgeber boten zuletzt ein Plus von jeweils 45 Euro in zwei Schritten sowie eine Einmalzahlung von 180 Euro an. Hauptstreitpunkt ist aber eine von Verdi geforderte Zusatzleistung nur für Gewerkschaftsmitglieder.

Ende des Bahn-Streiks: Trotzdem kam es zu Zugausfällen

Bei der Bahn endete der Streik der Lokführergewerkschaft GDL bereits am Sonntag. Rund um Potsdam fiel trotzdem noch etwa jeder dritte Regionalzug aus. Im Fernverkehr rund um Berlin gab es noch größere Einschränkungen. Ab heute soll der Verkehr jedoch in allen Bereichen planmäßig verlaufen. Die Bahn wurde seit Dienstagmorgen bestreikt. Busse und Straßenbahnen in Potsdam und dem Umland fuhren bereits seit dem 30. April nur im Notfahrplan. Der Streik sorgte besonders an Schulen für Protest, da in der Zeit auch Abiturprüfungen geschrieben wurden. (mit dpa)

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