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Straßen in Potsdam: Golm behält doppelten Straßennamen

In Potsdam gibt es damit weiterhin zwei Karl-Liebknecht-Straßen.

Golm/Fahrland/Bornim - Die Bewohner in der Karl-Liebknecht-Straße in Golm müssen sich nicht auf einen neuen Straßennamen und damit verbundene Behördengänge einstellen. Die Fraktion Bündnis/Die Grünen nahm bei der Kulturausschusssitzung am Donnerstagabend ihren Antrag zurück, die Straße in Clara-Immerwahr-Straße umzubenennen. Im ersten Antrag sollte die gesamte Straße einen neuen Namen bekommen, in einer Neufassung des Antrages nur noch der Teil am Eingang zum Campus Golm, von dem drei angrenzende Häuser und etwa 20 Bewohner betroffen gewesen wären.

Hintergrund für den Antrag der Grünen war das Votum der Universität. Sie plädierte für einen neuen Straßennamen, um Verwirrungen mit der gleichnamigen Straße in Babelsberg zu verhindern. Offenbar gerieten neu angekommene Studenten mitunter durcheinander. Auch Rettungswagen hätten sich mehrfach verfahren. Die Mehrheit der Ausschussmitglieder plädierte dafür, dass die Universität den Namen der Chemikerin mit auf den Campus nehmen könne, wo derzeit Straßen entstünden. Der Name hätte es verdient: Clara Immerwahr war eine Wissenschaftlerin, der es als einer der ersten Frauen gelang, ihren Doktor zu machen. Schließlich zerbrach sie aber an der Ehe mit dem Giftgaserfinder Fritz Haber, ihrer Rolle als Mutter, Wissenschaftlerin und Frauenrechtlerin. 1915 nahm sie sich mit 45 Jahren das Leben.

Straßenänderungen in Fahrland und Bornim

Einer anderen Frau gelang es wiederum, mit einem Straßennamen verewigt zu werden. Angenommen wurde der Antrag, im Wohngebiet Ketziner Straße in Fahrland eine Käthe-Pietschker-Straße zuzulassen, obwohl es Am Stern bereits eine Pietschker-Straße gibt. Die ist wiederum nach dem Flugpionier Werner Alfred Pietschker, dem Sohn von Käthe, benannt. Käthe Pietschker (1861-1949), Tochter von Werner von Siemens und Frau des Bornstedter Pfarrers Karl Pietschker, engagierte sich für soziale Projekte. Sie schenkte der Stadt Potsdam auch das Werner-Alfred-Bad, zum Andenken an ihren verunglückten Sohn. Käthes Bruder wohnte in Fahrland.

Eine dritte Straßenbenennung, die im Ausschuss behandelt wurde, bezog sich auf das Wohngebiet zwischen Hugstraße und Potsdamer Straße in Bornim. Der Investor plädierte für den Namen „Am Pannenberg“. Obwohl es bereits eine Pannenbergstraße gibt, erklärten sich alle Ausschussmitglieder damit einverstanden.

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