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Strandbad Babelsberg zieht um: Durchbruch am Tiefen See: Seesportclub Potsdam gerettet

Kompromiss für Stadt, Schlösserstiftung, Seesportclub und Strandbad am Tiefen See: Der Verein kann vor Ort bleiben, das Strandbad Babelsberg zieht um.

Babelsberg - Der Seesportclub am Babelsberger Park ist nicht mehr akut von einer Räumung durch die Schlösserstiftung bedroht. Das Babelsberger Strandbad soll mehr in Richtung Humboldtbrücke rücken. Das sind zwei zentrale Ergebnisse von Verhandlungen, die Landeskulturministerin Martina Münch, Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) und Stiftungschef Hartmut Dorgerloh am Mittwoch geführt haben. Zum weiteren Vorgehen sei eine Vereinbarung unterzeichnet worden, teilten das Ministerium und das Rathaus in einer Erklärung mit.

Der bis 2021 reichende Kompromiss sieht demnach mehrere Punkte vor. Zunächst soll die Stiftung den auslaufenden Mietvertrag mit dem Seesportclub bis zum 30. September 2018 verlängern. Schon vorher – bis Ende Juni – soll eine Arbeitsgruppe aller Beteiligten unter Führung der Stadt den seit langem geplanten Flächentausch am Babelsberger Park vorbereiten: Demnach würde die Stiftung die Flächen des kommunalen Strandbads erhalten, während dieses in Richtung Humboldtbrücke verschoben würde – dort, wo heute der Seesportclub sein Domizil hat. Die genaue Lösung solle bis September in einer Verwaltungsvereinbarung beurkundet werden, hieß es. Baulich vollzogen werden soll der Flächentausch bis Ende 2021 – es bleiben also vier Jahre. In der Zeit soll das Moratorium für den Seesportclub weiterhin gelten. Die Stiftung fordert den Flächentausch, um wieder einen historischen Rundweg anlegen zu können. Mit der Verlagerung des Bades könnte es deutlich besser zugänglich werden, hieß es weiter.

Ob die Stadt bereits das Geld in ihrem Haushalt eingeplant hat oder die Stadtwerke die Kosten schultern sollen, ist offen

Das alles würde rund 3,2 Millionen Euro kosten, hatten zuletzt die Stadtwerke als Betreiber des Strandbads prognostiziert. „Die erheblichen Investitionskosten werden zwischen den Beteiligten aufgeteilt“, teilten Stadt und Ministerium mit. Die Stiftung übernehme die Abrisskosten der derzeitigen Gebäude des Seesportclubs, die Stadt finanziere hingegen die Verlagerung des Strandbades und strebe für ein neues Sportfunktionsgebäude eine Förderung durch das Land an. Ob die Stadt bereits das Geld in ihrem Haushalt eingeplant hat oder die Stadtwerke die Kosten schultern sollen, ließ ein Stadtsprecher auf PNN-Nachfrage offen.

Die Lösung in dem Konflikt zwischen Stiftung, Stadt und Verein war dringend nötig geworden, weil Ende Dezember ein seit 20 Jahren laufender und dazu mietfreier Pachtvertrag der Stiftung für den Club ersatzlos enden sollte. Insofern äußerten sich die Beteiligten erfreut. Münch sagte zu, man wolle die Stadt bei der Antragstellung auf Landesförderung für einen möglichen Neubau des Seesportclubs unterstützen. Jakobs meinte: „Die Neuordnung der Flächen am Rande des Babelsberger Parks ist eine Aufgabe für mehrere Jahre, da nur ein Zug-um-Zug-Verfahren denkbar ist.“ Wichtig sei, dass am Ende ein modernisiertes Strandbad entstehe und, „wenn möglich“, der Seesport am Standort eine Zukunft erhalte. Dorgerloh wiederum sagte, es bestehe eine gute Chance, „eine für alle Beteiligten vorteilhafte Lösung zu erreichen“. 

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