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Geisterräder erinnern auch in Potsdam an tödlich verletzte Radfahrer - wie hier in der Friedrich-Ebert-Straße.

© dpa

Strafbefehl gegen Fahrer: Bewährung nach fahrlässiger Tötung eines Radfahrers

Der tödliche Unfall hatte sich im März 2021 im Industriegebiet im Süden der Stadt ereignet. Angeklagt war ein 48 Jahre alter Berufskraftfahrer.

Potsdam - Gegen einen 48 Jahre alten Berufskraftfahrer ist wegen der fahrlässigen Tötung eines Radfahrers vom Amtsgericht ein Strafbefehl erlassen worden. Das bestätigte ein Gerichtssprecher den PNN am Freitag auf Nachfrage. Demnach sieht das Urteil eine Freiheitsstrafe für den Angeklagten von sechs Monaten vor, deren Vollstreckung für die Dauer von zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt ist. Ferner soll er als Bewährungsauflage eine Geldbuße von 500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen, so der Sprecher. 

Die Strafe wird nach Ablauf einer zweiwöchigen Einspruchsfrist rechtskräftig, vor Ort im Justizzentrum war der Angeklagte am Freitag nicht erschienen. Fahrlässige Tötung wird meist mit Bewährungsstrafen geahndet. 

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Der Unfall war am 31. März 2021 in der Straße am Buchhorst passiert, im Industriegebiet im Süden der Stadt. Angeklagt war der Mann, weil er als Führer eines tonnenschweren Sattelzugs nach rechts in eine Firmeneinfahrt abbiegen wollte – und dabei laut Staatsanwalt den neben ihm auf einem Radweg fahrenden 51 Jahre alten Radfahrer übersah. Dabei hatten sich die Ermittler auch auf ein Unfallgutachten der Dekra gestützt.  

Auch dieses Jahr hat es schon zwei Unfälle gegeben, bei denen Radfahrer:innen ums Leben gekommen sind – zuletzt am 25. Juli im Bereich Neues Palais. Generell habe es im ersten Halbjahr dieses Jahres in Potsdam mehr Unfälle mit Fahrradfahrern gegeben, als das im Vorjahreszeitraum der Fall war, sagte eine Polizeisprecherin den PNN auf Anfrage. Allerdings sei die Verkehrslage vor einem Jahr viel mehr durch die Pandemie geprägt gewesen, war ein großer Teil der Bevölkerung im Home Office. Im vergangenen Jahr hatte es 447 Radunfälle in Potsdam gegeben, 65 weniger als noch 2020. 

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