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Streitobjekt: Die Laubhütte in der Yorckstraße im Jahr 2017.

© Andreas Klaer

Störung einer Feier der Gesetzestreuen Juden: Polizei bestätigt Anzeige der Gemeinde

Wegen der Störung einer Feier der Gesetzestreuen Jüdischen Gemeinde weitet die Polizei ihre Ermittlungen aus. Der CDU-Stadtverordnete Wieland Niekisch kritisiert die Verzögerung.

Potsdam - Nach der mutmaßlichen Störung einer religiösen Feier der Gesetzestreuen Jüdischen Gemeinde bestätigt die Potsdamer Polizei den Eingang einer Anzeige wegen Störung der Religionsausübung. Ein entsprechendes Schreiben wurde durch die Kriminalpolizei als Strafanzeige registriert, teilte die Polizei auf PNN-Anfrage mit. 

Ohnehin wird in der Sache bereits wegen Körperverletzung ermittelt. "Insofern werden die im aktuellen Schreiben enthaltenen Darstellungen, in den laufenden Ermittlungen der Kriminalpolizei Beachtung finden und zur weiteren Veranlassung, insbesondere zur rechtlichen Würdigung und Einklassifizierung, an die ermittelnde Staatsanwaltschaft übergeben", hieß es.

Wie berichtet soll sich der Vorfall laut Anzeige bereits im vergangenen Jahr zugetragen haben, nämlich am 30. September. Seinerzeit habe die Gemeinde das jüdische Sokkot-Fest, auch bekannt als Laubhüttenfest, vorbereitet. Dafür wird für zehn Tage eine rituelle Laubhütte aufgestellt - in diesem Fall im Hinterhof der Gemeindeeinrichtung in der Yorckstraße. Ein Nachbar soll ein Gemeindemitglied von einer Leiter gestoßen haben. 

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Außerdem hat sich der CDU-Stadtverordnete Wieland Niekisch zu Wort gemeldet. "Die freie Religionsausübung ist eine sakrosanktes Recht nach dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und gehört damit zu dem Heiligsten, was unsere Demokratie ausmacht und zu verteidigen gelobt hat", so Niekisch. 

Bedenklich sei, dass der Vorfall erst jetzt, ein viertel Jahr später, bekannt geworden sei und die Polizei diese offenbar mehrfachen skandalösen Vorfälle und Angriffe bis dahin „nur" als „Körperverletzung“ eingestuft habe. Er forderte, "vor allem an alle direkt und indirekt Verantwortlichen der Landesregierung, hier klare Worte zu sprechen".

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