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Die Faulbrut kann ganze Bienenvölker ausrotten.

© picture alliance / dpa

Stichproben auf Bienenseuche: Faulbrut-Vorsorge bei Potsdamer Imkern

Auch die Völker des Ex-„Bild“-Chefredakteurs Kai Diekmann werden untersucht. Akute Gefahr besteht nicht. Der letzte Fall von Faulbrut in Potsdam liegt Jahre zurück.

Potsdam - Seit mehr als zehn Jahren ist die Bienenseuche in der Landeshauptstadt nicht festgestellt worden, aber vorsorglich werden nun auch wieder Potsdamer Bienenvölker stichprobenartig auf die Amerikanische Faulbrut (AFB) untersucht. Die amtlichen Untersuchungen würden im Land Brandenburg seit Jahren im Rahmen eines etablierten Monitoring-Programms durchgeführt. Das Monitoring erfolge über eine Stichprobenuntersuchung, teilt Stadtsprecherin Christine Homann auf Anfrage mit. Untersuchungen würden zudem in Verdachtsfällen und im Vorfeld von Wanderungen mit Bienen vorgenommen.

Auf Wanderschaft mit seinen Bienenvölkern will Ex-„Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann nicht gehen, er und seine Bienen sind vielmehr offenbar zufällig für die Stichprobentests ausgewählt worden. Diekmann erhielt dieser Tage Post von Potsdams Amtstierarzt. Für seine Bienenvölker werde die „amtliche Untersuchung auf Amerikanische Faulbrut“ angeordnet.

„Von allen Bienenvölkern Ihres Bestandes entnehmen Sie bitte vor der zweiten Schleuderung (bis spätestens Ende Juli 2021) Honigproben zur bakteriologischen Untersuchung“, heißt es in dem Amtsbrief, den Diekmann im sozialen Netzwerk Twitter veröffentlichte. „Als wäre der ganze Corona-Mist nicht schon schlimm genug, droht offenbar jetzt auch unseren Bienen eine Seuche“, schrieb er.

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Der letzte Fall von Faulbrut in Potsdam liegt Jahre zurück

Akuter Grund zur Beunruhigung besteht offenbar aber nicht. Der letzte Fall von Faulbrut in der Landeshauptstadt liegt nach Homanns Angaben mehr als zehn Jahre zurück. Einige Verdachtsfälle seien eingehend untersucht worden, wobei die AFB nicht nachgewiesen wurde. Die Tierseuche komme im Land Brandenburg aber vor. So sei im Jahr 2020 in 31 Bienenständen – verteilt über elf Landkreise – der Erreger nachgewiesen worden.

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Vor zwei Monaten erst ist bei einem Imker in Schönefeld (Dahme-Spreewald) die Bienenseuche amtlich festgestellt worden. Für die betroffenen Bienenvölker des Imkers wurde die Tötung angeordnet, in einem Umkreis von einem Kilometer ein Sperrbezirk eingerichtet, wie die Kreisverwaltung im März mitteilte.

Für den Menschen ist die Faulbrut ungefährlich. Auch der Honig oder andere Bienenprodukte können bedenkenlos verzehrt werden. Von der Seuche wird ausschließlich die Bienenbrut befallen, wodurch es zum Massensterben von Bienenvölkern kommen kann. Von denen gibt es in Potsdam gar nicht so wenig: Nach Angaben der Stadt sind für das Gebiet der Landeshauptstadt 209 Bienenstände mit 767 Bienenvölkern registriert.

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