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Sendestart. Radiochefin Juliane Adam ist auch aktive Triathletin.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Start mit Weihnachtspop in Sendeschleife

Seit Mittwoch sendet das Lokalradio „Potsdam Radio“ aus der Brandenburger Straße

Zum Auftakt tummelte sich die Potsdam-Prominenz in den neuen Redaktionsräumen im Dachgeschoss der Brandenburger Straße 48: Unter den rund 80 geladenen Gästen zum Sendestart des Lokalsenders „Radio Potsdam“ waren unter anderem der Immobilienunternehmer Franz Friedrich Prinz von Preußen, der Musiker und Ex-NDW-Star Clemens Maria Haas, die Schlossherrinnen von Gut Schloss Golm, Sängerinnen-Paar Cora Freifrau von dem Bottlenberg und Swetlana Freifrau von dem Bottlenberg, und Oberst Peter Arendt, der Standortälteste des Landeskommandos Brandenburg. Nur Regierungschef Matthias Platzeck kam nicht, um wie angekündgt das Startknöpfchen zu drücken; ein wichtiger Termin, hieß es. Doch er saß wie meist in Sitzungswochen im Landtag auf der Regierungsbank. So drückte Punkt 12.12 Uhr am Schnapszahldatum die Rundfunkjournalistin und Senderchefin Juliane Adam gemeinsam mit ihren beiden Mitgesellschaftern sowie Oberbürgermeister Jann Jakobs den symbolischen roten Knopf für den Sendestart. „Endlich ein eigener lokaler Radiosender“, sagte freudig Jakobs im ersten – und vorerst letzten – Interview der Sendergeschichte. Weil der Sender noch im Aufbau ist, wird es weitere Wortbeiträge und Lokalnachrichten erst ab Januar 2013 geben, wie die Senderchefin erklärte. „Wir wollten erst mal da sein“, sagt sie. Bis Weihnachten werden die Hörer auf der Frequenz 89,2 ausschließlich mit Weihnachtsmusik beschallt – Popsongs, versteht sich. Rund 6000 Weihnachtslieder hat der Sender dafür in petto, sagt Juliane Adam.

Die 39-jährige Potsdamerin hat bereits mehrere Jahre Erfahrung mit Lokalradio: Sie steht auch hinter dem Sender „Radio Cottbus“, der in diesem Jahr zehnten Geburtstag feierte, sowie dem 2011 gegründeten Lokalsender für Frankfurt (Oder). Wie diese Sender gehört auch „Potsdam Radio“ zum Medienunternehmen „The Radio Group“, das bundesweit derzeit 15 Lokalsender betreibt.

Die Idee für einen Potsdamer Sender gab es seit 2008, berichtet die aktive Triathletin, die im Luftschiffhafen trainiert und erst im November ihren ersten Ironman – einen Extrem-Triathlon – in Mexiko erfolgreich absolvierte. Eine Trainingskameradin habe sie gefragt, wieso es eigentlich keinen Potsdamer Lokalradiosender gebe. Etliche Konzepte und Machbarkeitsstudien später bekamen Adam und ihre Mitstreiter von der Landesmedienanstalt schließlich eine Frequenz für „Potsdam Radio“. Für die Redaktionsräume in der Brandenburger Straße habe man sich bewusst entschieden, um näher an den Potsdamern dran zu sein, sagt die Senderchefin. Derzeit hat der Sender sechs Mitarbeiter, es sollen aber mehr werden.

Neben dem ersten Privat-Lokalsender haben sich in Potsdam in den letzter Zeit mehrere Bürgerradios etabliert: So sendet das Freie Radio Potsdam „Frrapó“ immer Montag ab 19 Uhr aus dem Galerie-Café 11-line in der Charlottenstraße auf der Frequenz 90,7. Im Stadtteil Schlaatz gibt es das Internet-Kiezradio „Schlaatz FM“, das Berufsbildungswerk am Oberlinhaus ist im Internet mit „Radio4you“ vertreten. Der Sekiz-Verein will ab Januar mit „HelpFM“ einen Internetsender mit dem Schwerpunkt Selbsthilfe starten. Jana Haase

„Radio Potsdam“ sendet auf der UKW-Frequenz 89,2.

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