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Das OSZ in der Jägerallee soll Standort für eine neue Gesamtschule werden.

© Andreas Klaer

Standorte für Gymnasium und Gesamtschule: Potsdamer Schulkompromiss: OSZ wird verlagert

Neuer Standort für Schule „Am Schloss“ wird das Oberstufenzentrum I, ein neues Gymnasium kommt an die Pappelallee. Darauf hat sich die Rathauskooperation verständigt.

Potsdam - Nach Kritik aus der Wirtschaft soll das Oberstufenzentrum I (OSZ) in der Jägerallee nicht geschlossen, aber verlagert werden. Zudem soll es ab dem Jahr 2022 Räume für die Gesamtschule „Am Schloss“ abgeben müssen. Das sieht nach PNN-Informationen ein zunächst von Bildungsdezernentin Noosha Aubel (parteilos) und der rot-grün-roten Rathauskooperation geschmiedeter Kompromiss zu lange strittigen Schulstandorten in Potsdam vor, der gestern Abend in der fraktionsübergreifenden Arbeitsgemeinschaft für Schulentwicklung bestätigt wurde.

Kein Umzug nach Krampnitz

Damit ist der zunächst von Bildungsdezernentin Aubel geplante und von betroffenen Eltern und Schülern heftig kritisierte Umzug der Schule „Am Schloss“ in das umstrittene Entwicklungsgebiet Krampnitz endgültig vom Tisch. Zugleich wird Potsdam auch ein neues Gymnasium erhalten – und zwar am Standort Pappelallee, wie es Aubel auch ursprünglich vorgesehen hatte. Es soll zunächst an einem Übergangsstandort gegründet werden – und zwar in jenen Containern, die nun noch durch die Schule „Am Schloss“ in der Esplanade benutzt werden und die aufgrund des früheren Umzugs an das OSZ eher frei wären.

Die Einigung ist der vorläufige Schlusspunkt eines langen Streits, der sich zu einer Belastungsprobe für das Rathausbündnis ausgeweitet hatte. So hatte die SPD zunächst die Pläne von Aubel unterstützt, während Linke und Grüne die Gesamtschule „Am Schloss“ wie einst geplant an den Standort Pappelallee setzen wollten – anstelle des Gymnasiums. 

Einen Ausweg hatte kurz vor der entscheidenden Juni-Sitzung der Stadtverordneten ein Brief aus dem Schulamt geboten, in dem das OSZ wegen dort sinkender Schülerzahlen als möglicher Standort für ein Gymnasium bezeichnet wurde. Daraufhin hatten maßgeblich SPD-Vertreter an Aubel vorbei das OSZ als neuen Schulstandort ins Spiel gebracht. Dort seien schon jetzt räumliche Kapazitäten „nicht vollständig ausgeschöpft“, hatte zuletzt auch eine Sprecherin des Bildungsministeriums den PNN bestätigt. 

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Das OSZ I für Technikberufe soll nun langfristig in andere Standorte integriert und somit eben verlagert werden, es gehe also nicht um eine kurzfristige Komplettschließung, hieß es von den Rathauspartnern: Die Anzahl der OSZ-Plätze in Potsdam müsse gleich bleiben. Gegen die Schließpläne hatten unter anderem die Industrie- und Handels- sowie die Handwerkskammer ihren Widerstand artikuliert. So würde gerade der Fachkräftemangel bei den Ausbildungsberufen noch weiter verschärft, lautete die Kritik der Wirtschaftsverbände.

Die Birnenplantage ist vom Tisch

Mit dem Kompromiss bleibt aber ein Problem bestehen: Neben der Gesamtschule „Am Schloss“ ist auch eine weitere Gesamtschule in Krampnitz vorgesehen – allerdings werden eigentlich mehr Gymnasialplätze benötigt. Aubel hatte hier eine weitere Fläche an der Birnenplantage in Neu Fahrland auserkoren – jedoch ist diese Überlegung nach heftiger Kritik aus dem Ortsteil wieder vom Tisch. 

Perspektivisch ist die Neugründung eines Gymnasium am Schlaatz im Gespräch – aber erst, wenn die Förderschule von dort in den neuen Waldstadt-Schulcampus ziehen kann. Wann das genau sein wird, ist wegen Klagedrohungen von Naturschützern gegen das Projekt noch unklar.

Final entschieden werden soll der Schulplan, der erstmals auch den Neubau von Kitas und Horten mitregelt, bei einer Sondersitzung der Stadtverordneten. Diese ist für den Mittwoch in einer Woche vorgesehen. Vorher tagt am Dienstagabend noch der Bildungsausschuss der Stadtverordneten.

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