zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Stärken stärken

Wie Kathrin Oxen, Kandidatin für die Nachfolge Zehners, für sich wirbt

Mit der Pfarrerin Kathrin Oxen stellt sich am heutigen Samstag um 17 Uhr in der Sternkirche die Letzte in der Reihe der drei Kandidaten für die Nachfolge von Potsdams Superintendent Joachim Zehner vor. In den vergangenen Wochen hatten sich bereits zwei weitere Bewerber in der Sternkirche der Öffentlichkeit präsentiert. Die Wahl soll am 9. März auf der Kreissynode in Caputh erfolgen. Der Amtsantritt ist für September geplant.

Oxen hat, wie sie selbst sagt, „eine besondere Leidenschaft für die Predigt“. Mehrfach wurde die Theologin für ihre Wortverkündigung ausgezeichnet. So war sie im Jahre 2008 Preisträgerin des Internationalen Predigtwettbewerbs zum Calvin-Jahr, ein Jahr später wurde Oxen mit dem Ökumenischen Predigtpreis geehrt. Seit sechs Jahren leitet die Theologin das Zentrum für evangelische Predigtkultur in Wittenberg. Die Einrichtung widmet sich vor allem der Fortbildung von Predigern.

Nun wolle sie wieder mehr in der Praxis arbeiten und zugleich Leitungsverantwortung übernehmen sagt Oxen. „Das interessiert mich jetzt einfach“, so die Theologin, die 1972 im holsteinischen Neustadt geboren wurde. Oxen studierte in den 1990er Jahren in Wuppertal und Berlin Theologie. Ihren Entsendungsdienst absolvierte die Geistliche in Lüneburg. Von 2004 bis 2012 war sie Pfarrerin der Evangelisch-reformierten Kirche im mecklenburgischen Bützow. Oxen ist auch Autorin und Herausgeberin von Predigtliteratur.

Theologisch geprägt wurde die heute 45-Jährige eigenen Angaben zufolge von dem einflussreichen Schweizer Theologen Karl Barth. „Die Klarheit und orientierende Kraft der Theologie von Barth“ habe sie beeindruckt. Über die Bibel sagt Oxen: „Das ist kein Buch voller Antworten, sondern ein Buch, aus dem man lernt, die richtigen Fragen zu stellen.“

Sollte sie zur Superintendentin in Potsdam gewählt werden, wolle sie die Zusammenarbeit den einzelnen Gemeinden im Kirchenkreis stärken. „Ich würde es da gern schaffen, dass wir mehr Gemeinsamkeit ausstrahlen“, so Oxen. Kirche solle nicht vor allem über Streitthemen, sondern über positive Dinge wahrgenommen werden, wenngleich ein inhaltlicher Diskurs, wie etwa um die Garnisonkirche, durchaus auch etwas Positives habe. Ihren Führungsstil erklärt Oxen, die eine Fortbildung zum Systemischen Coach absolviert hat, zusammenfassend so: „Stärken stärken und Schwächen schwächen.“ Für die vierfache Mutter, die in Berlin studiert hat, wäre Potsdam eine Art Heimkehr: „Wenn ich damals in Berlin mal einen Ausflug machen wollte, dann ging es oft an die Havel und nach Potsdam“, erinnert sie sich. Holger Cathenhusen

Holger Cathenhusen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false