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Das Depot des Potsdam Museums auf Hermannswerder.

© Christoph Freytag/PNN

Städtische Museen: Potsdams Zentraldepot kommt 2032

Für das zentrale Depot der Potsdamer Museen gibt es nun einen Zeitplan. Und überraschende Standortvorschläge.

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Für das Zentraldepot für die Potsdamer Museen gibt es erstmals einen konkreten Zeitplan. 2032 soll es demnach endgültig fertig sein, wie es in einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine Kleine Anfrage des Linke-Stadtverordneten Sascha Krämer hieß. Auch sind neue Standorte im Gespräch. Die zuletzt favorisierte Örtlichkeit in Golm ist offenbar vom Tisch.

In dem seit langem diskutierten Depot sollen vor allem das Stadtarchiv, das Potsdam Museum, das Naturkundemuseum und die Denkmalpflege ihre Sammlungen unterbringen. Wie berichtet sind insgesamt knapp 10.000 Quadratmeter Lagerfläche nötig. Die Stadt will das Gebäude in Eigenregie bauen und rechnete zuletzt mit Kosten von etwa 27 Millionen Euro.

Für das Potsdam Museum soll es ein Zwischendepot geben

Das Depot soll dabei nicht in einem Stück errichtet werden, sondern in vier aufeinanderfolgenden Abschnitten. Aus dem aktuellen Papier geht hervor, dass der erste Schritt der Flächenerwerb wäre. Dies könnte 2020 erfolgen. Ebenfalls 2020 würde der Bau ausgeschrieben. Im Jahr danach würde nach derzeitiger Planung ein Zwischendepot für das Potsdam Museum angemietet und errichtet werden – wobei aus der Antwort nicht hervorgeht, wo dieses sein könnte. Momentan hat das Potsdam Museum seine Bestände in mehreren Depots über das Stadtgebiet verteilt untergebracht: Am Museumsstandort am Alten Markt selbst, auf Hermannswerder, in Groß Glienicke und an der Friedrich-Engels-Straße. Der Umzug ins das Zwischendepot soll laut Stadt 2021/2022 stattfinden.

Die eigentlichen Bauarbeiten am neuen, endgültigen Standort, sollen dann 2023 beginnen. Das erste Modul wäre diesem Plan zufolge 2026 fertig, dann sollen dort das Stadtarchiv, das Archiv der Stadt- und Landesbibliothek und das Zwischenarchiv einziehen. Letzteres ist das interne Verwaltungsarchiv der Stadt.

Anschließend folgen „Planung, Errichtung und der Einzug in die Module zwei bis vier der beiden Museen und der Unteren Denkmalschutzbehörde in Zwei-Jahres-Abständen bis 2032“. Konkreter wird es hier nicht – wann also etwa das Potsdam Museum sein Depot beziehen kann, bleibt offen.

Kommt das Depot zum Tierheim auf dem Sago-Gelände?

Unklar ist auch noch der Standort. Ganze vier nennt das aktuelle Papier: Zum einen das Sago-Gelände an der Michendorfer Chaussee, auf dem derzeit auch das Tierheim entsteht und wo nach dem Willen der Stadt ein Gewerbegebiet entstehen soll. Zum anderen das Gelände der sogenannten Kulturbodendeponie in der Waldstadt zwischen der Straße Am Stadtrand und der Wetzlarer Bahn, das auch für den neuen Schulcampus im Gespräch ist. Ebenfalls ins Spiel gebracht wird die Schiffbauversuchsanstalt an der B273 am Sacrow-Paretzer-Kanal und eine nicht näher bestimmte Fläche in Fahrland-West. Der Standort Golm, der von der Stadt noch im Februar dieses Jahres im Kulturausschuss als Favorit vorgestellt wurde, taucht in der Liste nicht mehr auf.

Die Stadtverordneten müssen die Gelder noch beschließen

Voraussetzung dafür, dass die nun bekannt gewordenen Pläne umgesetzt werden können, ist die Einplanung der Kosten im Haushalt 2020/21. Dies sei abhängig von der Meinungsbildung in den kommenden Wochen, heißt es. Für Fragesteller Krämer ist die Antwort der Stadt dennoch ein positives Signal. „Es geht voran, endlich werden konkrete Orte genannt“, sagte er. „Nun müssen wir für die finanzielle Absicherung sorgen.“

Der Vorsitzende des Fördervereins des Potsdam Museums, Markus Wicke, sagte den PNN auf Anfrage, eine verlässliche Planung sei für das Haus sehr wichtig. Er hoffe, dass die Stadtverordneten den Posten in den nächsten Haushalt aufnähmen. Auch der Förderverein habe ein Interesse daran, bei möglichen Schenkungen garantieren zu können, dass die Objekte gut aufgehoben sind. Dass die Unterbringung in den derzeitigen Depots nicht optimal ist, sieht auch die Stadt so. So heißt es an einer Stelle in dem Papier, diese entsprächen „nicht den baulichen und fachlich-inhaltlichen Anforderungen eines Depots“.

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