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Am 22. Januar 2020 war der Server der Potsdamer Stadtverwaltung Ziel einer Hacker-Attacke.

© Fotomontage: Sebastian Gollnow(dpa) / Sebastian Gabsch

Stadtverwaltung weiterhin teilweise offline: Datenportal im Rathaus Potsdam nicht benutzbar

Nach der Cyber-Attacke auf das Potsdamer Rathaus geht das Rathaus nach und nach wieder online. Bevor alles wieder funktioniert, dauert es aber noch Wochen.

Potsdam - Ein wichtiges Recherche-Instrument zur Kontrolle der Stadtpolitik und der -verwaltung bleibt nach dem Cyber-Angriff auf die Rathausserver auf unbestimmte Zeit unbenutzbar. Es geht um das Ratsinformationssystem (Ris), in dem alle Anträge, Anfragen und Sitzungsprotokolle der Stadtverordnetenversammlung nachzulesen sind. Das Portal war im Zuge des Angriffs am 22. Januar wie alle anderen Onlinesysteme komplett abgeschaltet worden. Während andere Dienstleistungen inzwischen wieder abrufbar sind, können seitdem nur die Stadtverordneten über eine interne Lösung auf die Informationen im Ris zugreifen, die Öffentlichkeit aber nicht. Wann sich das ändert, konnte die Stadt am Mittwoch nicht beantworten.

Mitte März wieder voll online

Erst in der vergangenen Woche hatte Hauptamtsleiter Dieter Jetschmanegg (SPD) im Hauptausschuss erklärt, für die Rückkehr zur vollen Handlungsfähigkeit werde man wohl noch sechs Wochen benötigen – das wäre dann Mitte März. Unter anderem steht derzeit zum Beispiel die Online-Terminvergabe für den Bürgerservice nicht zur Verfügung, auch andere Leistungen können laut Stadt nicht in vollem Umfang erbracht werden. Bei der Behebung der Probleme konzentriere man sich auf „bürgernahe Dienste“, das werde in einem dafür eingesetzten Krisenstab priorisiert, so das Rathaus in einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Erklärung.

Jetschmanegg hatte auch Fehler im Vorfeld der Attacke eingeräumt. So waren Warnungen wegen einer Sicherheitslücke in der auch von Potsdam verwendeten Serversoftware der Firma Citrix über Tage ignoriert worden.

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