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Aufblas-Ente Agathe ist das Maskottchen des Stadtjugendrings.

© Foto. Manfred Thomas

Stadtjugendring Potsdam: 30 Jahre Engagement für die Jugend

Ein großes Fest ist momentan nicht möglich. Der Stadtjugendring Potsdam hat viele Aktivitäten ins Internet verlagert. 

Potsdam - Der Stadtjugendring Potsdam blickt auf 30 Jahre Jugendarbeit und zivilgesellschaftliches Engagement zurück. Aufgrund der Corona-Pandemie kann der gemeinnützige Verein aber zum runden Jubiläum keine große Feier veranstalten.  

Wenn ein neuer Skatepark oder ein Spielplatz gebaut wird, mischt sich der Stadtjugendring Potsdam (SJR) ein. Die Geschäftsführerin Julia Schultheiss und ihr Team aus sechs Mitarbeitenden sehen es als ihre persönliche Aufgabe an, die Interessen von Jugendlichen und Kindern in der Landeshauptstadt zu vertreten. Das bedeutet unter anderem, in Gremien und Beteiligungsverfahren mitzuarbeiten und zu diskutieren, wenn es um konkrete Projekte und die Zukunft im Allgemeinen geht.   

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In den vergangenen Jahren machte der SJR auch immer wieder mit Aktionen auf der Straße auf seine Positionen aufmerksam. Ganz vorn dabei: Agathe, eine quietschgelbe, aufblasbare Ente im Riesenformat. Das Maskottchen trat erstmals im Zuge einer Kampagne zur Badbefragung 2012 in Erscheinung. Danach war sie immer wieder in der Stadt zu sehen, wenn es darum ging, jungen Menschen die Stadtpolitik näherzubringen und sie zur Teilhabe zu motivieren. 2017 veranstaltete der Stadtjugendring eine Schnitzeljagd unter dem Motto “Findet Agathe!”  

Interessen junger Menschen berücksichtigen

“Unser Ziel ist es, dass Kinder und Jugendliche ihre Stadt umfassend mitgestalten können”, sagt Manuela Neels vom Kinder- und Jugendbüro des SJR, das seit über 15 Jahren die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an städtischen Planungen organisiert. Das KiJu-Büro unterstützt auch Kinder- und Jugendinitiativen sowie Schülervertretungen an Schulen, und ist am städtischen Radverkehrskonzept beteiligt. 2020 setzte sich das Kinder- und Jugendbüro unter anderem dafür ein, dass die Anliegen junger Menschen beim Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) berücksichtigt wurden.  

Der Ausbruch der Coronapandemie stellte die Vereinsarbeit allerdings im vergangenen Jahr vor ganz neue Herausforderungen. Die Fachkräfte mussten sich mit den Eindämmungsverordnungen auseinandersetzen und digitale Konzepte entwickeln, um ihre Arbeit fortzusetzen. Schließlich hängt in der Kinder- Jugendarbeit vieles davon ab, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Das kann auf Distanz und allein mit digitaler Kommunikation ziemlich schwierig sein.   

Kurzfilme und Online-Workshops

Das Kinderrechte-Filmfestival 2020 Brandenburg zum Beispiel musste wegen der Pandemie vollständig im Internet stattfinden. Drei Kurzfilme feierten auf dem Videoportal Youtube Premiere statt in einem Kinosaal. Auch Workshops zum Thema Kinderrechte wurden online durchgeführt.

Bei der Planung des Spielplatzes an der Havelbucht sowie bei den Neubauprojekten „Schule am Schloss“ und Skatepark „E-Park“ befragten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtjugendrings die Kinder und Jugendlichen nach ihren Wünschen. Die Teilnehmenden konnten ihre Vorschläge und Meinungen schriftlich einreichen, per Post oder E-Mail. Der SJR wertete die Umfragen aus und vermittelte sie dann an Politik und Verwaltung, die über die Umsetzung entscheiden.  

Seit 2006 bereits gibt es die Aktionsfläche auf dem Bassinplatz in der Innenstadt. Dort können sich Jugendliche treffen, um gemeinsam zu skaten, BMX-Rad zu fahren oder legal Graffiti zu sprühen. Die SJR-Mitarbeiter unterstützen aus dem Hintergrund und stellen Material bereit. Auf dem “Bassi” finden aber auch Konzerte, Theateraufführungen oder Diskussionsrunden statt. Der Stadtjugendring hat sich darüber hinaus in den vergangenen Jahren auch mehrfach an der Organisation von Breakdance-Events in Potsdam beteiligt. Beim „Jam PDM!“ im Februar 2020 in der Fabrik kamen Crews und Tänzer aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen.  

Günstig oder sogar kostenlos

Wenn Verbände, Vereine oder Initiativen für die Durchführung von Veranstaltungen Seminarräume benötigen, können sie sich an das “Haus der Jugend” in Babelsberg wenden. Dort werden zum Beispiel Fachtagungen, Seminare oder Workshops durchgeführt. Jugendgruppen, Jugendhilfeträger und Schulen nutzen dieses Angebot – entweder zu günstigen Preisen oder unter bestimmten Voraussetzungen sogar kostenlos. Das Haus ist an eine Jugendherberge angebunden.  

Für Donnerstag, den 21. Januar, lädt der Stadtjugendring zu einer Online-Veranstaltung unter dem Motto “Shrinking Spaces: Gemeinnützigkeit in Gefahr” ein. Zivilgesellschaftliche Organisationen hätten heute vielfach Angst, sich politisch einzumischen, heißt es in der Ankündigung. Grund dafür sei das Urteil gegen die globalisierungskritische Nichtregierungsorganisation “attac”, der ein Gericht die Gemeinnützigkeit aberkannt hat. Auch andere Organisationen sind betroffen. Bei der Veranstaltung soll es um die Frage gehen, was getan werden kann, um zum Beispiel dem “Jugendclub von nebenan” Rechtssicherheit zu verschaffen. 

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