zum Hauptinhalt

Stadt sucht Investor für Kreativhaus: Rechenzentrum: Ersatz ohne städtische Gelder

Die Stadt will kein Geld aus ihrem Haushalt für den Ersatzbau des Rechenzentrums ausgeben und setzt darauf, dass sich ein „gemeinwohlorientierter Dritter“ findet, um eine neue Stätte für die Kreativen zu errichten.

Potsdam - Bei der Finanzierung des Ersatzbaus für das Kreativhaus Rechenzentrum will die Rathausspitze kein Geld aus dem städtischen Haushalt einsetzen. Vielmehr wird für die Entwicklung des Standorts bis 2023 ein „gemeinwohlorientierter Dritter“ gesucht, wie es das Oberbürgermeisterbüro in einer Mitteilung an die Stadtverordneten formuliert. Bis Juni wolle man einen Vorschlag machen, wie man einen solchen Investor finden könne, sagte Stadtsprecher Stefan Schulz am Mittwoch auf PNN-Nachfrage. Zur Frage, ob man schon mögliche Mäzene wie den Potsdamer Ehrenbürger und SAP-Mitbegründer Hasso Plattner angesprochen habe, äußerte sich Schulz nicht.

Wie berichtet hatten sich Kreative, Rathaus und Stadtpolitik Ende Februar prinzipiell auf den Ersatzbau verständigt. Dieser soll laut der Mitteilung an der sogenannten Plantage entstehen, also dem künftigen Stadtplatz im Bereich Dortu-/ Yorckstraße. Geplant sei ein Standort, „bei dem professionelle und erwerbsorientierte Nutzungen im Fokus stehen“, konkret eine „städtebaulich aufeinander abgestimmte Mischung aus Kreativwirtschaft, Gastronomie und Wohnen“. Dabei sollen 10 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche für die Nutzung durch die Kultur- und Kreativwirtschaft zur Verfügung stehen, weitere 10 000 Quadratmeter will man für „die ergänzenden Nutzungen“. Ziel sei ein „lebendiges Quartier, das durch einen gemeinwohlorientierten Dritten entwickelt wird“. Mit diesem noch zu findenden Standortentwickler werde ferner „sichergestellt, dass die zu schaffenden Räumlichkeiten auch dem aus Potsdam heraus entstehenden Bedarf zur Verfügung stehen“, heißt es in der Vorlage weiter.

Stiftung Garnisonkirche muss dem Plan zur Nutzung des rechenzentrums bis 2023 noch zustimmen

Einmal mehr wird auch das Ziel formuliert, dass das Rechenzentrum bis Ende 2023 von den Künstlern genutzt werden kann. Jedoch muss die Stiftung Garnisonkirche diesem Plan noch zustimmen, weil ihr ein Teil des Areals gehört. Zuletzt hatte das Stiftungskuratorium eine Verlängerung der noch bis August 2018 geltenden Mietverträge lediglich um maximal zwei Jahre in Aussicht gestellt, was für viel Kritik sorgte. Die Stiftung macht allerdings geltend, dass man von der Stadt vor einer weitergehenden Regelung für das Rechenzentrum verbindliche Schritte für einen Ersatzbau erwartet.

Derzeit verhandele die Stadt mit der Stiftung SPI als Betreiber des Rechenzentrums über die Fortsetzung des Nutzungsvertrags für das Haus, hieß es. Unter anderem gehe es um neu zu kalkulierende Mieten, die Betriebskostenvorauszahlungen, den Umgang mit ungeplanten Instandsetzungsarbeiten und Regelungen zum Brandschutz. Ein wichtiges Kriterium für die SPI-Stiftung sei aber auch die eigentliche Vertragsdauer, betont das Oberbürgermeisterbüro. 

+++

Lesen Sie weiter:

Kommentar: Die Stadt verlässt sich auf das Prinzip Hoffnung und einen noch zu findenden Investor, der Potsdam ein neues Künstlerhaus in der Mitte schenkt. Ob das funktioniert? 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false