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Stadt Potsdam korrigiert sich: Die Krampnitz-Trasse wird erheblich teurer

Die Planungen für 7,2 Kilometer lange Trasse nach Krampnitz haben begonnen. Langfristig will Potsdam aber noch weitere neue Strecken ausbauen. 

Potsdam - Für die geplante Tramtrasse nach Krampnitz geht die Bauverwaltung offenbar von erheblichen Mehrkosten aus. Bisher war von 50 Millionen Euro für die 6,1 Kilometer lange Strecke vom Campus Jungfernsee bis Fahrland-Mitte die Rede, Grundlage dafür war eine mittlerweile drei Jahre alte Machbarkeitsstudie. 

Die Trasse soll auch länger als bisher geplant werden

Doch inzwischen haben die konkreten Vorplanungen begonnen, wie die Bauverwaltung nun auf Anfrage von Bürgerbündnis/FDP-Chef Wolfhard Kirsch mitteilte. Diese sehen nun eine Verlängerung der Trasse bis in den Bereich der Regenbogenschule in Fahrland vor, damit ist die Trasse 7,2 Kilometer lang. Dazu kämen die allgemein steigenden Baupreisentwicklungen, so die Verwaltung. Man hoffe auf eine genaue Kostenschätzung für das Bauprojekt bis Ende März. Unklar ist ferner, wie teuer die noch für die Strecke nötigen Straßenbahnen werden, für die auch noch Fahrer gebraucht werden. Auch ein zusätzlicher Betriebshof dürfte nötig werden. 

Die Tramtrasse ist das zentrale Verkehrsprojekt für das geplante Stadtviertel Krampnitz, das für bis zu 10 000 Einwohner als grünes Quartier ohne allzu viele Autos funktionieren soll – auch, um die angespannte Verkehrslage im Norden nicht noch zu verschlimmern. So ist pro Haushalt nur ein halber Stellplatz geplant. Ab Ende 2021 sollen die ersten Anwohner einziehen, ab 2025 soll die Tram möglichst fahren. Als schwierig gilt bei dem Projekt, dass an der Nedlitzer Insel gleich zweimal Flussläufe mit Brücken überspannt werden müssen. 

Das Rathaus hofft auf eine Förderung

Die Kostensteigerung müssten aber wahrscheinlich die Stadt Potsdam und ihr Verkehrsbetrieb nicht alleine tragen. So hofft das Rathaus auf eine Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Zur Aufnahme muss laut Bauverwaltung für jedes Projekt „der volkswirtschaftliche Nutzen durch eine standardisierte Bewertung nachgewiesen werden“. Sollte der Nutzen größer als die Kosten sein, dann betrage die Förderquote vom Bund 60 Prozent und vom Land Brandenburg mindestens zehn Prozent, hieß es. 

Das Projekt ist auch Teil des Nahverkehrsplans, den die Stadtverwaltung in diesem Jahr beschließen will. Laut „Märkischer Allgemeiner Zeitung“ befindet sich darin noch ein weiteres neues, allerdings sehr langfristiges Projekt – die Prüfung einer Tram nach Golm, deren Trasse nun von der Kirschallee über die Potsdamer Straße und Mitschurinstraße bis zum Wissenschaftspark führen würde. Ursprünglich sollte diese Strecke über Eiche gelegt werden, was an Anwohnerprotesten scheiterte. Zudem wird eine neue Tramstrecke in der Großbeerenstraße erwogen – auch, um Babelsberg mit dem Betriebshof in der Fritz-Zubeil-Straße zu verbinden. 

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