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Am Westrand: Ein Fußballplatz zwischen Am Golfplatz und Orville-Wright-Straße.

© Manfred Thomas

Stadt erwartet neue Konflikte wegen Lärm: Weitere Anwohnerklagen am Volkspark möglich

Die Stadtverwaltung ist sich im Klaren darüber, dass die geplanten Änderungen im und am Volkspark für einige Anwohner "Störfaktoren" sind. Mit weiteren Klagen wird also durchaus gerechnet.

Potsdam - Die Zukunft von Freizeitsport und Familienangeboten im Volkspark ist aufgrund der Verkleinerung der Parkfläche und weiterer Wohnbebauung bis an den Parkrand unsicherer denn je. Das macht die Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage des Linke-Stadtverordneten Sascha Krämer deutlich. So macht der Geschäftsbereich Stadtentwicklung nüchtern klar: „Grundsätzlich gewünschte infrastrukturelle Angebote werden im individuellen Wohnumfeld zu Störfaktoren.“

Hintergrund ist zum einen die erfolgreiche Klage von Anwohnern gegen den neuen Standort der Beachvolleyballanlage FunFor4 wegen vermuteter Lärmbelästigung. In der Kritik stand vor allem das Lärmgutachten der Stadt für den Betrieb der Anlage. Dort enthalten waren auch Lärmschutzmaßnahmen, die selbst von der zuständigen Landesbehörde im Bauantragsverfahren bestätigt wurden. Diese verbindlichen Auflagen wurden von den Richtern anschließend als „voraussichtlich untauglich“ eingestuft.

Vergleichbares Ungemach droht beim neuen Standort des Kinderzirkus Montelino. Der musste ebenfalls wegen der Verkleinerung des Volksparks seinen Platz an der Georg-Hermann-Allee aufgeben und befindet sich jetzt an der Hermann-Kasack-Straße, gegenüber von Mehrfamilienhäusern. Es gibt mindestens ein Widerspruchsverfahren gegen den Standort.

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Schließlich plant die Stadt auch eine Sport-Großfeldanlage im Remisenpark. Die Anlage für die Potsdamer Kickers sollte zunächst am Lerchensteig gebaut werden, wurde dort aber wegen der hohen Kosten sowie aus naturschutzrechtlichen Belangen und der ungünstigen Verkehrsanbindung verworfen. Doch eine weitere Sportanlage im verkleinerten Volkspark bei verdichteter Bebauung birgt die Gefahr weiterer Lärmklagen. In der Antwort der Stadt auf Krämers Anfrage wird deutlich, dass die Stadt auch bei der geplanten Sport-Großfeldanlage Protest von Anwohnern des Remisenparks befürchtet. „Zu erwarten sind Störungen durch Lärm und gegebenenfalls durch Beleuchtungsanlagen für das Training in den Abendstunden im Winterhalbjahr“ heißt es. Es handele sich um „regelmäßig auftretende Nutzungskonflikte, die aufgrund der herrschenden Dichte zwischen Wohn- und Freizeitnutzung entstehen können“. Genau diese Verdichtung hat die Stadt durch die Verkleinerung des Volksparks und die Wohnbebauung bis an den Parkrand aber vorangetrieben.

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