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Landeshauptstadt: Stadt der Pendler

14 000 Berliner fahren täglich nach Potsdam zur Arbeit. Auch viele Werderaner müssen pendeln

Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer in Potsdam wohnt nicht in der Landeshauptstadt. Das geht aus einer am gestrigen Montag veröffentlichten Datenanalyse des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb) hervor. Demnach betrug der Anteil der rund 80 000 Erwerbstätigen in Potsdam, die einpendeln, 58,1 Prozent. 46 573 Menschen setzen sich jeden Tag ins Auto oder fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an die Havel. Der mit Abstand größte Anteil der Pendler (30,1 Prozent oder 14 029) wohnt dabei in Berlin, wie aus dem sogenannten rbb- Pendleratlas hervorgeht. Auch aus Werder (Havel) und Brandenburg/Havel fahren viele Berufstätige in die Landeshauptstadt. Mehr als 3000 Werderaner arbeiten in Potsdam und müssen dafür die Zeppelinstraße passieren, die wie berichtet ab dem kommenden Jahr eingeengt werden soll. 1778 Pendler wohnen in Brandenburg/Havel. Auch aus Potsdam heraus gibt es Pendlerströme, rund 15 800 Potsdamer arbeiten in Berlin. Mehr als 31 000 Menschen müssen auf dem Weg zur Arbeit von Potsdam aus in andere Gemeinden fahren.

Als Quellen für die Recherche dienten Statistiken aus dem vergangenen Jahr der Bundesagentur für Arbeit sowie Daten des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, wie der rbb mitteilte. Die Pendler benötigen für ihre Anfahrt im Schnitt täglich eine Stunde zum Arbeitsplatz und wieder zurück. 62,9 Prozent der Pendler aus Potsdam fahren dabei täglich weniger als 25 Kilometer zur Arbeit, etwa nach Werder oder Potsdam.

Ohnehin ist Brandenburg bundesweit das Land mit der höchsten Quote an Auspendlern. Rund 270 000 Brandenburger arbeiten in einem anderen Bundesland, fast jeder dritte Beschäftigte pendelt über die Landesgrenzen hinaus. Brandenburg und Berlin sind dabei eng miteinander verknüpft: Knapp 200 000 Menschen aus Brandenburg fahren regelmäßig zur Arbeit nach Berlin, in umgekehrter Richtung pendeln gut 80 000 Erwerbstätige. Einige Tausend Arbeitnehmer in der Mark kommen aus Polen (4867) sowie den sächsischen Städten Hoyerswerda (1837) oder Dresden (1376).

Betrachtet man die Region Berlin-Brandenburg, so fällt auf, dass etwa 15 000 Menschen in die angrenzenden Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt pendeln, gut 9000 in die restliche Bundesrepublik. 3294 Brandenburger haben aktuell einen Job in Hamburg, immerhin rund 1000 in München. Selbst ins 800 Kilometer entfernte Freiburg/Breisgau pendeln einige Märker. Immerhin 246 arbeiten im Schwarzwald. Ob es sich hier um Wochenpendler handelt, wurde aber nicht mitgeteilt. sen

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