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Potsdam ist auch bei Paaren aus ganz Deutschland als Ort für die Hochzeit beliebt.

© Patrick Pleul/dpa

Stadt als Hochzeitslocation immer beliebter: Potsdam sagt Ja

Mehr als 1000 Paare haben sich 2019 in Potsdam getraut. Immer mehr von ihnen kommen von außerhalb. Ein Ort ist dabei besonders beliebt.

Potsdam - In Potsdam traut man sich etwas weniger. 1106 Ehen und Lebenspartnerschaften sind im vergangenen Jahr in Potsdam geschlossen worden, wie die Stadtverwaltung auf PNN-Anfrage mitteilte. Das sind 32 weniger als im Vorjahr – allerdings immer noch die zweithöchste Anzahl seit der Wiedervereinigung. Zum vierten Mal infolge wurde die 1000er-Marke überschritten. Heiraten liegt in Potsdam also weiterhin im Trend.

Ein bedeutender Teil der Ja-Sager in der Landeshauptstadt sind allerdings Paare, die gar nicht in Potsdam leben. Wie in den Vorjahren kam etwa ein Drittel der heiratswilligen Paare von außerhalb – nämlich 355. Das waren sogar 20 mehr als im Vorjahr. „Die Paare kamen aus dem gesamten Land Brandenburg und zum Beispiel aus Berlin, Frankfurt (Main), Hamburg, Hannover, Kiel, Leipzig, München, Stuttgart, Würzburg. Paare aus dem Ausland kamen zum Beispiel aus Polen, der Türkei und Israel“, so die Pressestelle des Rathauses. Potsdam hat also internationale Anziehungskraft. 
77 der 1106 Paare, die geheiratet haben, waren gleichgeschlechtlich. 21 weitere haben ihre Lebenspartnerschaft in eine Ehe umgewandelt. Seit Oktober 2017 dürfen homosexuelle Paare in Deutschland heiraten.
Die Anzahl der Scheidungen wird vom Standesamt nicht erfasst. 

Trausaal des Rathauses ist besonders beliebt

Als Trauort favorisieren die meisten Paare wie in früheren Jahren den Trausaal des Rathauses in der Friedrich-Ebert-Straße. Im vergangenen Jahr heirateten dort 729 Paare, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Standesamtlich heiraten kann man in Potsdam noch an acht weiteren Orten. Dazu zählen das Belvedere auf dem Pfingstberg, die Alte Neuendorfer Kirche am Neuendorfer Anger, das Krongut Bornstedt, das Schloss Kartzow, das Schloss Lindstedt, die Neuen Kammern im Park Sanssouci und das Gemeindehaus Nuthetal in Bergholz-Rehbrücke. Für Letzteres ist das Potsdamer Standesamt in einer Kooperation zuständig, die die Landesregierung 2014 ermöglichte, um den Betrieb kleinerer Behörden zu sichern. Für Hochzeiten kommt ein Standesbeamter aus Potsdam nach Nuthetal. Neun Paare heirateten dort im Jahr 2019.

In der Kirche am Neuendorfer Anger wird gern geheiratet.
In der Kirche am Neuendorfer Anger wird gern geheiratet.

© Sebastian Gabsch

Auf Platz zwei landete im vergangenen Jahr die Neuendorfer Kirche. 132 Paare gaben sich dort das Ja-Wort. Umsonst ist das nicht: Die Miete liegt bei 250 Euro. Beliebt ist auch das Belvedere auf dem Pfingstberg. Dort fanden 105 Trauungen statt. Schon seit 2004 werden im Maurischen Kabinett im Belvedere auf dem Pfingstberg Ehen geschlossen. Seit Jahresbeginn ist die Miete dort von 450 auf 550 Euro gestiegen. In der Rangliste folgen das Schloss Kartzow mit 65 und das Krongut Bornstedt mit 51 Hochzeiten im Jahr 2019. Für eine Eheschließung in Schloss Kartzow werden 250 Euro Miete verlangt, ab 1. April steigt sie auf 370 Euro. Heiraten kann man auch im Urania-Planetarium unter der Kuppel des Projektionsraumes. 2019 gab es dort neun Trauungen. Die Miete für den Platz unter dem Sternenhimmel ihrer Wahl kostet die Paare 300 Euro.

Termine sollte man am besten schon im Vorjahr machen

Seit vier Jahren ermöglicht die Schlösserstiftung auch Trauungen in den Neuen Kammern am Schloss Sanssouci und im Schloss Lindstedt. Dort fanden 2019 drei beziehungsweise zwei Hochzeiten statt. Das prunkvolle Ambiente kostet allerdings entsprechend: 700 Euro werden für eine Eheschließung in Schloss Lindstedt fällig. Für maximal vier Stunden können Brautpaare und deren Gäste das Schloss zwischen Mai und Oktober nutzen. In den Neuen Kammern muss man sich beim Heiraten beeilen: 45 Minuten Eheschließung kosten dort 1500 Euro. Weil es keine Heizung gibt, kann nur von Juni bis September geheiratet werden. „Frühere oder spätere Nutzungen sind abhängig von den jeweiligen klimatischen Bedingungen“, heißt es auf der Webseite der Stiftung.

Auch das Belvedere gehört zu den Lieblingslocations der Heiratswilligen. 
Auch das Belvedere gehört zu den Lieblingslocations der Heiratswilligen. 

© Andreas Klaer

Wer heiraten möchte, kann sich sechs Monate im Voraus beim Standesamt anmelden – für einen Wunschtermin empfiehlt sich die rechtzeitige Anmeldung. „Nach wie vor ist die unverbindliche Reservierung eines Termins zur Eheschließung bereits ab Oktober des Vorjahres für das gesamte Folgejahr möglich, auch wenn die Anmeldung der Eheschließung noch nicht erfolgen kann“, so die Auskunft aus der Stadtverwaltung. Für alle Trauorte außer dem Rathaus und dem Gemeindehaus Nuthetal muss Miete gezahlt werden. Außerdem kommen noch Gebühren dazu, zum Beispiel 41 Euro für die „Prüfung der Ehevoraussetzungen unter Beachtung deutschen Rechts“. Detaillierte Informationen bietet die Broschüre „Heiraten in Potsdam“ und die Webseite der Stadt.

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