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Staatsanwaltschaft prüft Compliance-Vorwürfe: Strafanzeige gegen GFZ-Chef Hüttl

Ein anonymer Hinweisgeber erhebt Korruptionsvorwürfe gegen den Chef des Potsdamer Geoforschungszentrums, Reinhard Hüttl. Nun prüft die Staatsanwaltschaft Neuruppin den Vorgang.

Potsdam/Neuruppin -Bei der für Korruptionsdelikte zuständigen Staatsanwaltschaft in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) ist eine Strafanzeige des Potsdamer Geoforschungszentrums (GFZ) gegen seinen Leiter Reinhard Hüttl eingegangen. Das bestätigte der zuständige Oberstaatsanwalt Frank Winter am Donnerstag auf PNN-Anfrage. Umfangreiche Dokumente zu dem Vorgang seien vom GFZ an die Staatsanwaltschaft übermittelt worden, zuletzt am Mittwoch. Diese würden nun geprüft, um entscheiden zu können, ob Ermittlungen gegen Hüttl aufgenommen werden müssen. Die Anzeige sei von einem vom GFZ beauftragten Anwalt eingereicht worden.

Hüttl lässt sein Amt bis zur Aufklärung ruhen 

Der Hintergrund sind mutmaßliche Compliance-Verstöße wegen des Umgangs mit Finanzmitteln, die ein anonymer Hinweisgeber gemeldet habe. Das hatte das GFZ wie berichtet selbst am 23. Oktober mitgeteilt. Auf Wunsch von Hüttl, der das GFZ seit 2007 leitet, habe das Kuratorium des GFZ einen Tag zuvor beschlossen, ihn von seinem Amt als Wissenschaftlicher Vorstand des GFZ bis auf weiteres zu entbinden. Bis zur Aufklärung der Vorwürfe lasse er sein Amt ruhen. „Er ist persönlich an der schnellen und rückhaltlosen Aufklärung interessiert und von den Vorwürfen sehr betroffen“, hieß es in der Mitteilung vom Oktober. Das Kuratorium habe diese Erklärung mit Respekt zur Kenntnis genommen. 

Das GFZ setzt auf Transparenz 

Seitens des Kuratoriums bestehe höchstes Interesse an Aufklärung und Transparenz. Das GFZ hatte angekündigt, die Staatsanwaltschaft über die Vorgänge zu informieren und selbst eine Anzeige einzureichen. „Ich habe volles Vertrauen in die Ermittlungsbehörden“, hatte der Administrative Vorstand des GFZ, Stefan Schwartze, erklärt. Ihm und dem gesamten GFZ sei an der restlosen Aufklärung aller Vorwürfe gelegen. „Unsere Integrität darf nicht in Frage stehen“, so Schwartze. 

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