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Blick auf die katholische Kirche St. Peter und Paul. 

© Andreas Klaer

St. Peter und Paul Kirchengemeinde: Debatte zu Umgang mit AfD-Mann vertagt

Die Wahl eines Vertreters der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative in den Pfarrgemeinderat der katholischen St. Peter und Paul Gemeinde hat für viel Unruhe gesorgt. Wie damit umgegangen werden soll, wurde noch nicht entschieden.

Potsdam - Die katholische Gemeinde St. Peter und Paul lässt noch offen, wie sie mit einem führenden AfD-Mann umgeht, der jüngst in den ehrenamtlichen Pfarrgemeinderat gewählt worden ist – ohne seine Parteizugehörigkeit vorher zu thematisieren. Nach der konstituierenden Sitzung des Gremiums am Sonntag seien nur der Vorsitz bestimmt worden, teilte Probst Arnd Frank den PNN am Sonntag auf Anfrage mit.

Weitere Tagesordnungspunkte gab es nicht. „Die inhaltliche Arbeit und Beratung über die künftige Zusammenarbeit beginnt mit der ersten regulären Sitzung des Pfarrgemeinderates Ende Januar 2020“, so Pfarrer Franke. Wie berichtet war der Schatzmeister der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA) in das Gremium gewählt worden, was zu Einsprüchen führte. Weil der Mann seine JA-Tätigkeit nicht offen gelegt hatte, müsse geklärt werden, ob die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gegeben sei, hatte Franke erklärt. Die JA wird vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall Rechtsextremismus behandelt.

Kardinal Reinhard Marx fordert klare Haltung gegen Rechtsnationalismus in der Kirche

Die auch bei Rechtspopulisten beliebte Zeitung „Junge Freiheit“ widmete dem Fall zuletzt einen Beitrag: „Andersdenkende sind unerwünscht.“ Doch erst vergangene Woche hatte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, eine klare Haltung gegen Rechtsnationalismus in der Kirche gefordert: „Unsere Wertschätzung von Tradition und Heimat droht durch rechtsnationale Akteure missbraucht zu werden.“

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