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Landeshauptstadt: Spurensuche nach dem Alten Fritz

Die Stadt läutet das neue Themenjahr zum Friedrich-Jubiläum ein und lockt mit einem Gewinnspiel

Von Peer Straube

Innenstadt - Vom Filmschauplatz des Monats zu den Spuren Friedrichs des Großen: Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat am Montag das alte Themenjahr Film zu Grabe getragen und das neue offiziell eröffnet – 2012 steht bekanntlich im Zeichen des Preußenkönigs, dessen 300. Geburtstag in diesem Jahr ausgiebig gefeiert wird.

Das Rathaus würdigt den Alten Fritz nun Monat für Monat mit einer „Spurensuche“. Dabei werden vor Gebäuden, die in der Regierungszeit Friedrichs II. von 1740 bis 1786 entstanden sind, Aufsteller platziert. Sie geben zur Geschichte des jeweiligen Hauses Auskunft und weisen zugleich auf Veranstaltungen zum Friedrich-Jubiläum hin. Das erste Schild enthüllte Jakobs vor der Charlottenstraße 31, dem heutigen Sitz des Kabaretts „Obelisk“. Das 1782 von Georg Christian Unger in der damaligen Pflugstraße 33 errichtete Haus sei ein „Prachtstück spätfriderizianischer Bauweise“, lobte Kabarettchefin Gretel Schulze. Eine aufwendige Fassade, geschmückt mit Figuren der Kriegsgötter Mars und Bellona, diente es zunächst als „Sammelpunkt für Soldaten“, sagte Schulze. Von dem Gebäude aus wurden die neuen Rekruten auf die Kantone verteilt – so nannte man die von Friedrich Wilhelm I. eingeführten miltärischen Zuständigkeitsbereiche. „Unsichere Kantonisten“, die sich um den Wehrdienst drücken wollten, wurden von einem ebenfalls dort stationierten Husarenregiment eingefangen. Um die Laune bei der Truppe zu heben, schenkte ein Gastwirt vor Ort Branntwein aus, für Vergnügungen anderer Art wurden Mädchen „vorgehalten“. Nach der Militärreform im Zuge der Napoleonischen Kriege bekam das Haus eine zivile Nutzung: Ab 1849, die Pflug- hieß inzwischen Charlottenstraße, herrschte hier 100 Jahre lang Schulbetrieb. Das blieb selbst nach 1945 noch so, als die Straße den Namen des ersten Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, trug. Später zog das Schulamt ein und blieb dort bis zu Beginn der 90er Jahre. Nach einem mehrjährigen Leerstand zog 1997 das Kabarett ein, ein Teil des Innenhofs wurde mit dem Saal bebaut.

Das versteckte architektonische Erbe Friedrichs II. bekannt zu machen, ist eines der Anliegen der „Spurensuche“. „Wir wollen auch zeigen, wie die Menschen zur Zeit Friedrichs gelebt haben“, sagte Jakobs. Bis zu drei Aufsteller kommen im Stadtbild jeden Monat hinzu – wo, das sollen die Potsdamer selbst herausfinden. Mindestens ein Gebäude werde immer dabei sein, in dem Veranstaltungen stattfinden, kündigte Marketingchefin Sigrid Sommer an. Wer diesen Aufsteller als erster entdeckt und sich spätestens am fünften Tag des jeweiligen Monats per E-Mail, Anruf oder Telefon im Stadthaus meldet, gewinnt zwei Freikarten für eine Veranstaltung des Friedrich-Jahres. „Es gilt das Windhundprinzip – wer zuerst da ist, hat gewonnen“, spielte Sommer auf des Königs Vorliebe für die italienische Hunderasse an.

Außer dem Aufsteller vor dem Kabarett gibt es im Januar noch einen weiteren, den es jetzt zu entdecken gilt. Jakobs gab einen Tipp: „Er verrät etwas über Potsdam als Militärstadt.“ Wer ihn als erster erspäht, kann zwei Freikarten für das auf den Alten Fritz zugeschnittene Kabarett-Programm „Friedrich, Freude, Eierschecke“ gewinnen.

Die Lösungen können unter Tel.: (0331) 289 12 79, per Fax unter (0331) 289 33 10 oder E-Mail an marketing@rathaus.potsdam.de eingereicht werden

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