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Bienen gibt es auch im Potsdamer Luftschiffhafen.

© Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Sportpark Potsdam: Schüler der Sportschule hüten Bienen

Vier Bienenvölker leben am Luftschiffhafen. Schon bald soll dort der erste Honig geerntet werden.

Potsdam - Der Luftschiffhafen hat eine neue Einflugschneise: In einer sonst ruhigen Ecke in der Nähe des Internats der Sportschule gibt es aktuell immer mehr Flugbewegungen. Dort sind nämlich mittlerweile vier Bienenvölker zu Hause. Sie leben in sogenannten Beuten – grünen Kästen, die auf Holzpaletten stehen. Aufgestellt wurden sie für das Schulprojekt „Der Sportpark summt“.

Am Dienstag wurde das Vorhaben von Luftschiffhafen-Geschäftsführer Andreas Klemund öffentlich vorgestellt. Seit dem Jahr 2010 seien auf dem Areal in Potsdam-West viele Baumaßnahmen realisiert worden – zum Beispiel der Bau der MBS Arena. Durch die Nachverdichtung sei auf dem Gelände allerdings auch einiges an Grünfläche verloren gegangen, so Klemund. Als Ausgleich sei man vor zwei Jahren auf die Idee gekommen, den Bienen ein Zuhause zu geben.

Gemeinsam mit Iris Gerloff, der Leiterin der Sportschule „Friedrich Ludwig Jahn“ sei daraufhin ein Schulprojekt gestartet worden, das sich fortan mit den Insekten beschäftigen sollte. Die Leiterin der Eliteschule sei von Anfang an begeistert gewesen von der Idee, den Schülern das Thema Umwelt näherzubringen. „Nachhaltigkeit fängt irgendwo bei jedem selbst an“, sagte Gerloff. Vor knapp einem Jahr versammelte sich dann zum ersten Mal die Projektgruppe „Der Sportpark summt“. Ein Schulgarten wurde neu angelegt und spezielle Bäume und Sträucher angepflanzt, die für Bienen überlebensnotwendig sind.

Zur erfolgreichen Umsetzung wurde mit Richard Kowitz auch ein professioneller Imker hinzugezogen, der das Projekt beratend begleitet. Mit seiner Hilfe gelang es den Schülern, zwei Bienenvölker im Spätherbst vergangenen Jahres auf dem Gelände anzusiedeln. Da die Tierchen bereits aus dem Winterschlaf erwacht sind, könne der erste Honig der mittlerweile vier Bienenvölker voraussichtlich in zwei Wochen geerntet werden.

Anfängliche Scheu schnell überwunden

Auf freiwilliger Basis können sich nun alle Schüler an dem Projekt beteiligen und Wissen sammeln. Rund ein Dutzend Schüler waren am Dienstag auch vor Ort. Erlernt werden in dem Projekt alle Schritte von der Ansiedlung der Völker über die Honigernte bis hin zum -verkauf. „Dieses Bienen-Projekt ist genau richtig, weil es fächerübergreifend betrieben wird“, sagte Gerloff. „Ob Naturwissenschaften, Deutsch, Sprachen, Wirtschaft, Arbeit oder Technik – es bringt Schüler und Kollegen zusammen.“ Die Arbeit mit den Tieren ist für die Schüler oft eine neue Erfahrung: Die anfängliche Scheu sei jedoch schnell verflogen, erzählte eine Schülerin aus der siebten Klasse: „Es macht uns echt Spaß“, sagte sie.

Die Bienenvölker im Luftschiffhafen sind nicht die einzigen innerhalb der Stadt. Der Potsdamer Imkerverein zählt rund 90 Mitglieder mit etwa 700 Völkern: Bienenvölker gibt es etwa auf dem Dach des Hotels Mercure und demnächst sollen wie berichtet auch zwei auf dem Landtag heimisch werden. 

Sabrina Lösch

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