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Sport in Potsdam: Neue Sportplätze in Eiche-Golm bis 2023

Das Entwicklungskonzept des Landeshauptstadt sieht vor, die Sportstätten am Kuhforter Damm und an der Kaiser-Friedrich-Straße umfassend zu erweitern. Dafür fallen andere Stätten für Freizeitsportler 2023 weg.

Eiche/Golm – Wenn es nach der Stadt geht, sollen die Sportanlagen am Kuhforter Damm erweitert werden. In der Kaiser-Friedrich-Straße soll nördlich der Polizei ein ganz neuer Sportstandort entstehen. Zusammen sind diese beiden Standorte als Ersatz der Universitätssportstätten gedacht, die am Neuen Palais 2023 wegfallen. Bis dahin sollen die Sportflächen dort noch uneingeschränkt genutzt werden können. „Diese Kombination ermöglicht den Ersatz der wegfallenden Flächen und die Ergänzung um weitere Angebote“, sagte der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, Bernd Rubelt (parteilos) bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Sportstättenentwicklungskonzepts am gestrigen Mittwoch. „So können für die Universität, aber auch für die wachsenden Ortsteile Golm und Eiche attraktive Sportstätten geschaffen werden.“

Nötig geworden war das Konzept durch die geplante Erweiterung der Universität am Standort Neues Palais. Dort sollen mehrere Neubauten entstehen und dafür die Sportstätten vor Ort weichen. Bestehende Gebäude sollen zum Teil abgerissen werden, um historische Sichtachsen wieder herzustellen. Insbesondere im Bereich der Lindenallee soll so mehr Freiraum entstehen.

Für diese „Wiederherstellung historischer Stadtstrukturen“ fallen zahlreiche Sportplätze, die derzeit für Lehre, Universitäts- und Vereinssport genutzt werden, weg. Laut einer Verwaltungsvereinbarung muss noch vor dem Abriss dieser Sportstätten andernorts für Ersatz gesorgt werden. In einem aufwendigen Verfahren mit Diskussionsrunden und Workshops wurde das nun vorgestellte Konzept erarbeitet. Es handelt sich allerdings nur um einen Vorschlag. Die Beschlussvorlage soll am 5. Juli in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. Eine endgültige Entscheidung muss dann auf Landesebene gefällt werden, da für Universitätssport und -lehre das brandenburgische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur zuständig ist.

Sportstätte in Golm soll massiv vergrößert werden

Im Entwicklungsverfahren wurden acht Standorte geprüft. Davon kamen vier in die nähere Auswahl, zwei schafften es in die endgültige Empfehlung. Am Kuhforter Damm in Golm gibt es bereits eine Sportstätte. Das Entwicklungskonzept sieht aber eine massive Erweiterung vor. Dazu ist auch eine Erschließung durch eine Straße nötig. Die Umsetzung auf diesem Grundstück würde dadurch erleichtert, dass es der Stadt gehört und im Bebauungsplan bereits Sportstätten vorgesehen sind, hieß es in der Pressekonferenz.

Neben dem bereits bestehenden Fußballplatz sollen ein weiteres Großfußballfeld mit Naturrasen und ein Kleinspielfeld mit Kunstrasen entstehen. Eine geplante Tennisanlage will der Universitätssportverein (USV) Potsdam, so erklärte Erik Wolfram, Leiter des Bereichs Stadtentwicklung der Stadt Potsdam, selbst errichten. Im Konzept finden sich an diesem Standort außerdem eine BMX-Anlage, ein Hundeplatz, sowie öffentlich nutzbare Sportflächen, die unter anderem der benachbarte Jugendclub Chance e.V. nutzen könnte. Eventuell könne, so Wolfram, auch die Leichtathletikbahn wieder in Betrieb genommen werden.

Angedacht sind außerdem acht Beachvolleyballfelder. „Wir können uns vorstellen, dass die Beachvolleyballanlage, die vom Bornstedter Feld verlagert werden muss, hier integriert werden kann“, erläuterte Erik Wolfram. Im Bornstedter Feld wird der Volkspark für Wohnungsbau verkleinert. Ende der Saison 2018 sollen die Beachvolleyballfelder in Folge dieser Verkleinerung weichen. Der Standort am Kuhforter Damm ist allerdings mehr als sechs Kilometer vom jetzigen Standort entfernt.

Bald Rugby, Fußball, Basketball und Tennis in Eiche

Der zweite favorisierte Standort im Konzept befindet sich nördlich der Kaiser-Friedrich-Straße in Eiche, angrenzend an das Polizeipräsidium des Landes Brandenburg. Auf diesem Gelände sind bisher Wiesen und leerstehende Gebäude. „Unser Ziel ist hier ein großer, neuer Sportplatz“, so Wolfram. „Die Universität ist von hier noch fußläufig oder mit dem Rad zu erreichen.“ Hier müsse aber zunächst der Bebauungsplan geändert werden. Zum Teil umfasse die Fläche auch Landschaftsschutzgebiet. „Wir versuchen aber, dass möglichst wenig Wald betroffen wird“, sagte Wolfram. Geplant sind an diesem neuen Standort Spielfelder unter anderem für Rugby, Fußball, Tennis, Basketball und Beachvolleyball.

Durch die vorgeschlagene Variante sollen nach Angaben der Stadt neben den Ersatzflächen fürs Neue Palais auch rund 12 000 Quadratmeter neue Sportflächen entstehen. Bisher ist allerdings noch keine Entscheidung auf Landesebene für oder gegen die Empfehlung für die beiden Standorte gefallen. Unklar ist außerdem die Finanzierung. „Wir gehen davon aus, dass das Land große Teile der Finanzierung übernimmt“, so Wolfram. Dazu kämen neben einem städtischen Anteil wohl einzelne Finanzierungsbereiche von Vereinen wie die Tennisplätze des USV Potsdam oder private Firmen wie die Beachvolleyballfelder.

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