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Spielplatz in Groß Glienicke: Bolzen möglich, Straße überqueren schwierig

In Groß Glienicke können Kinder ab sofort den Spiel- und Bolzplatz nutzen. Es gibt aber noch Verbesserungsbedarf.

Von Valerie Barsig

Groß Glienicke - Kaum ist das Band durchschnitten, fliegen bereits die ersten Bälle ins Tor: Am gestrigen Freitag ist der Spiel- und Bolzplatz zwischen Rewe und L 20 vom Groß Glienicker Ortsvorsteher Winfried Sträter (Groß Glienicker Forum) und Thomas Schenke, kommissarischer Leiter des Fachbereichs Grün- und Verkehrsflächen eröffnet worden.

Noch sind die rund 1600 Quadratmeter karg: Erst im Herbst sollen hier Pflanzen in die Erde gesetzt werden und ein Baum, der künftig Schatten für eine Nestschaukel und den Sandkasten spenden soll. Auch der Rasen, der zwischen Spielecke und dem mit Ballfangnetzen eingezäunten Bolzplatz entstehen soll, muss noch gesät werden. „Nach Jahren der Bemühung ist der Bolzplatz nun endlich da“, sagte Ortsvorsteher Sträter gestern beim Eröffnungstermin. „Der Platz ist entscheidend und wichtig für Groß Glienicke.“ Der Bolzplatz neben der Hanna von Pestalozza Grundschule ist seit 2008 nur noch für den Schul- und Vereinssport nutzbar. Anwohner hatten wegen zu starker Lärmbelästigung geklagt, sodass das Spielen außerhalb von Schul- und Vereinszeiten auf dem Platz verboten wurde. Seitdem ringt der Ortsteil um eine Lösung.

240 000 Euro hat die Stadt für den neuen Platz bezahlt. Dass er für Groß Glienicke notwendig war, zeigte sich laut Sträter bereits direkt nach den Bauarbeiten – sofort haben Kinder und Jugendliche den Platz angenommen. Das führte allerdings auch dazu, dass diverser Müll auf dem Platz landete. Deshalb ermahnte Sträter: „Die Stadtverwaltung kann hier nicht jeden Abend den Müll wegräumen. Deshalb müsst ihr dafür sorgen, dass er sauber bleibt.“ Eine schwarze Tonne am Zaun des Bolzplatzes soll dabei helfen.

Der Spiel- und Bolzplatz soll jetzt den nördlichen und südlichen Siedlungsteil von Groß Glienicke verbinden. Erreichbar ist er über die Straße am Mühlenweg und den Stichweg zum Einkaufszentrum. Das Vorhaben war gemeinsam mit dem Einkaufszentrum am Groß Glienicker Kreisel eigentlich schon 2015 geplant gewesen (PNN berichteten). Aber die entsprechenden Mittel sind laut Sträter erst dieses Jahr bereitgestellt worden. Termingerecht zu den Sommerferien ist der Platz fertig geworden. Die Baufirma habe trotz der derzeitigen Witterungsbedingungen gute Arbeit geleistet, lobte Schenke bei der Eröffnung. Für die Pläne des Platzes war das Landschaftsarchitekturbüro freianlage.de verantwortlich.

Ganz ideal ist der Ort für den Spiel- und Bolzplatz indes nicht. Wollen Kinder ihn nutzen, müssen sie über die vielbefahrene Potsdamer Chaussee/B 2 – entweder am Glienicker Kreisel oder in Höhe der Theodor-Fontane-Straße. Eine Ampel gibt es dort nicht, zumindest aber Mittelinseln, die als Querungshilfen dienen. Der Groß Glienicker Ortsbeirat hatte daher bereits im April an die Stadtverwaltung appelliert, eine Fußgängerampel an der B 2 vor der Inbetriebnahme des Platzes aufzustellen. Ende Mai hatte dann der Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen dem Ortsbeirat mitgeteilt, dass die Errichtung einer Ampel nicht im Erschließungskonzept für den Bereich enthalten gewesen sei. Notwendigkeit und Möglichkeit müssten erst untersucht werden.

Eine Ampel habe man nun als Idee wieder verworfen, teilte Schenke am Rande der Eröffnung gestern mit. Eine Notwendigkeit bestehe nicht. Derzeit überprüfe man aber eine Verbesserung der Querungshilfe am Glienicker Kreisel, beispielsweise mit farblichen Markierungen. Denn dort ist die Querungshilfe so dicht am Kreisel, dass Autos, die Fußgänger über die Straße lassen wollen, noch im Kreisel halten müssen. Eine mögliche Lösung gebe es laut Ortsvorsteher Sträter in Neuruppin. „Dort gibt es einen beispielhaften Kreisel“, so Sträter. Rund um den Kreisel ist ein roter Radfahrstreifen markiert und bei den Querungen daneben ein Zebrastreifen für Fußgänger vorhanden. Von der Idee einer Ampel an der Potsdamer Chaussee will Sträter aber nicht abrücken. Die Verbesserung der Querung sei jedoch immerhin „besser als nichts“.

Am Rande der Eröffnung des Spiel- und Bolzplatzes kritisierte Ortsbeiratsmitglied Andreas Menzel (Unabhängige Wählergemeinschaft Potsdam), dass Ortsvorsteher Sträter nicht den gesamten Ortsbeirat über den Eröffnungstermin informiert habe. Sträter wies die Kritik zurück. Er habe über die Presse, die Internetseite des Ortsbeirates, Schaukästen und über den E-Mail-Verteiler seiner Stellvertreterin Birgit Malik über den Termin informiert.

Sträter war 2015 als Ortsbeiratsvorsitzender gewählt worden. Andreas Menzel war damals der einzige, der gegen Sträter gestimmt hatte. Auch gegen Sträters Stellvertreterin, Malik, sprach sich Menzel damals aus. Der vorherige Ortsbeiratsvorsitzende, Franz Blaser (SPD), hatte damals gegenüber den PNN geäußert, dass ein wesentlicher Rücktrittsgrund das Verhalten von Menzel gewesen sei. Dessen ständigen Vorwürfen wolle er sich als Ortsvorsteher nicht mehr aussetzen, sagte Blaser damals.

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