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Abstrichmobil der Ernst-von-Bergmann-Klinikgruppe für Corona-Tests.

© Christoph Kluge

Spezialfahrzeug für Corona-Tests vor Ort: Abstrichmobil führt 197 Corona-Checks an einem Tag durch

Mit einem Spezialfahrzeug wollen Bergmann-Klinikum und Gesundheitsamt Corona-Tests sicherer und schneller machen.

Potsdam - Das neue Abstrichmobil des Ernst-von- Bergmann-Klinikums rückte am Donnerstag erstmals aus. Das Fahrzeug führt die gesamte Ausstattung mit sich, die notwendig ist, um Corona-Tests vor Ort durchzuführen. Am ersten Tag hatte das Untersuchungszimmer auf Rädern gleich zwei Einsätze. In der Grundschule im Bornstedter Feld und im Hort Benjamin Blümchen in Drewitz hatte es zuvor Corona-Fälle gegeben. Das Gesundheitsamt leitete die Aktion, bei der insgesamt 197 Personen getestet wurden.

Erster Einsatz an Grundschule im Bornstedter Feld

Am Vormittag  arbeitete das Team aus einer Ärztin und drei Mitarbeitern auf dem Parkplatz der Grundschule im Bornstedter Feld. Zwischen zehn und zwölf Uhr wurden nach Auskunft des Gesundheitsamts insgesamt 150 Schüler und zehn Lehrkräfte auf eine mögliche Infektion mit Covid-19 getestet. Zuvor war bei einer pädagogischen Mitarbeiterin eine Infektion festgestellt worden. Laut Gesundheitsamt hatte die Mitarbeiterin im relevanten Zeitraum Kontakt mit sechs verschiedenen Schulklassen. Das erkläre auch die große Zahl notwendiger Tests, so die Behörde. Der Schulbetrieb in den nicht-betroffenen Klassen lief weiter. Nach der Aktion fuhr das Abstrichmobil nach Drewitz. Dort wurden im Hort „Benjamin Blümchen“ ab 14 Uhr insgesamt 30 Kinder und sieben Mitarbeiter getestet. Alle getesteten Personen an beiden Orten befinden sich bereits seit Mittwoch in Quarantäne. Die häusliche Isolation gilt für 14 Tage ab dem letzten Kontakt mit der infizierten Person.

Bereits im Juli hatte das Gesundheitsamt nach einem Corona-Fall in der Schlaatzer Kita Kinderland vor Ort Tests durchgeführt. Damals gab es das Abstrichmobil aber noch nicht. Deshalb musste ein Projekthaus der Kita umfunktioniert werden. Das Team hatte seinerzeit 110 Tests in sechs Stunden durchgeführt. Mit dem Abstrichmobil waren nun offenbar viel mehr Tests in deutlich kürzerer Zeit möglich.

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„Je mehr Personen es sind, desto aufwändiger ist es“, sagte Gesundheitsamtsleiterin Kristina Böhm, die am Donnerstag bei den Tests in der Grundschule vor Ort war. Alle betroffenen Eltern müssten einzeln informiert werden. Das neue Abstrichmobil mache es aber deutlich einfacher, die Tests so zu organisieren, dass alle Betroffenen Abstand zueinander halten könnten, und es trotzdem relativ schnell ginge. Wenn die Abstriche vor Ort durchgeführt würden, sei nicht zuletzt die Beeinträchtigung für die Kinder geringer. Und nicht zuletzt sei im Fahrzeug die notwendige Hygiene gewährleistet.

Testauswertung im  Labor des Klinikums

Bei dem weißen Kleintransporter handelt es sich um einen Fiat Ducato. Nach Auskunft von  Damaris Hunsmann, der Sprecherin des Bergmann-Klinikums, wurde der Wagen gebraucht gekauft und dann mit der Spezialausstattung versehen. Während der Tests befinde sich neben dem Patienten ein Arzt im Wagen und der Mitarbeiter, der den Abstrich mache. Die anderen Mitarbeiter könnten derweil draußen beraten und organisieren. „Die Tests werden allerdings im Labor des Klinikums ausgewertet“ sagt Hunsmann. Das Fahrzeug stelle lediglich sicher, dass die gesamte Kette von der Probenentnahme bis zur Diagnostik sicher in einer Hand läge. In etwa 24 Stunden läge der Befund des Labors vor, der dann sofort an das Gesundheitsamt gemeldet werde.

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Unterdessen plant das Bergmann-Klinikum auf dem Klinikgelände einen Erweiterungsbau mit 32 Betten, der aus Containern bestehen soll. Zuerst berichtete die Märkische Allgemeine Zeitung. Der Bau soll einer ersten Kostenschätzung zufolge 4,5 Millionen Euro kosten und Anfang 2022 fertiggestellt werden.

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