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Landeshauptstadt: SPD: Kampf um die Parteispitze Häfner und Kolesnyk treten gegeneinander an

Bei der Potsdamer SPD steht erneut ein Machtkampf an. Nach dem Dreikampf um die Kandidatur für den Oberbürgermeisterposten geht es nun um den Parteivorsitz.

Bei der Potsdamer SPD steht erneut ein Machtkampf an. Nach dem Dreikampf um die Kandidatur für den Oberbürgermeisterposten geht es nun um den Parteivorsitz. Denn die bisherige Kreischefin Ulrike Häfner bekommt beim nächsten Unterbezirksparteitag am 2. Juni, bei dem es um ihre Wiederwahl gehen soll, einen Gegenkandidaten: den 28 Jahre alten Stadtverordneten David Kolesnyk. Seine Kandidatur bestätigte er am Freitag auf Anfrage: „Ich freue mich auf die sachliche Auseinandersetzung über die künftige Arbeit der Partei.“

Kolesnyk gilt als großes Nachwuchstalent der Sozialdemokraten, war bereits Potsdamer Juso-Chef und führt derzeit den SPD-Ortsverein Babelsberg. Zugleich ist der Rechtsreferendar der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Potsdamer SPD-Bundestagsabgeordneten Manja Schüle. Von seinen Unterstützern hieß es gegenüber den PNN, Kolesnyk habe bereits erfolgreich Wahlkämpfe organisieren können. Er selbst sagte, der moderative und integrative Stil von Parteichefin Häfner habe viel Gutes bewirkt – nun gehe es aber auch darum, für die kommenden Wahlkämpfe und die Erneuerung der Partei bestmöglich aufgestellt zu sein. Neben der Oberbürgermeisterwahl in diesem September stehen nächstes Jahr auch Kommunal- und Landtagswahlen an.

Die 50 Jahre alte Referentin im Landesbildungsministerium war vor zwei Jahren als Nachfolgerin des heutigen Sozialdezernenten und SPD-Oberbürgermeisterkandidaten Mike Schubert gewählt worden, schon damals mit einem mittelmäßigen Ergebnis von 70 Prozent. In der Folge hatte sie vor allem innerhalb der SPD versucht, mehr Basisdemokratie in der Parteiarbeit zu ermöglichen – was ihr mit der Mitgliederversammlung zur Kür des OB-Kandidaten auch gelungen war.

Zudem hat ihr Verband bei der Bundestagswahl gegen den Trend den einzigen Direktwahlkreis für die SPD in Ostdeutschland gewonnen. Allerdings blieb Häfners Wirkung in der Öffentlichkeit begrenzt, sie fiel selten durch eindeutige Positionierungen auf. Zur Gegenkandidatur von Kolesnyk sagte sie den PNN, auch das sei ein Ergebnis des diskursiven und selbstkritischen Wegs, den die Potsdamer SPD eingeschlagen habe. Diese Art der Beteiligung in einer „offenen und wertschätzenden Atmosphäre“ wolle sie als Parteichefin auch weiterhin fortsetzen. Auch weitere Kandidaturen seien möglich, hieß es.

Zugleich wird auf dem Parteitag auch der restliche Vorstand neu gewählt, unter anderem könnte sich Fraktionschef Pete Heuer wieder als SPD-Vizechef bewerben – auch für ihn wäre das ein Stimmungstest, wie zufrieden die Genossen mit seiner nicht unumstrittenen Arbeit sind.HK

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