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Landeshauptstadt: Sonnenstrom vom Schuldach Potsdams größte Solaranlage wird gebaut

Potsdam West - Im November soll Potsdams größte Solaranlage den ersten Sonnenstrom produzieren. Noch im September werden die Bauarbeiten dazu beginnen, sagte Sophie Haebel von der Neuen-Energie-Genossenschaft gestern auf PNN-Anfrage.

Potsdam West - Im November soll Potsdams größte Solaranlage den ersten Sonnenstrom produzieren. Noch im September werden die Bauarbeiten dazu beginnen, sagte Sophie Haebel von der Neuen-Energie-Genossenschaft gestern auf PNN-Anfrage. Die Genossenschaft wird die Anlage betreiben. Rund 50 000 Kilowattstunden Strom soll die neue Anlage pro Jahr erzeugen – ungefähr so viel wie 18 Vier-Personen-Haushalte in diesem Zeitraum verbrauchen. Entstehen wird sie auf dem Dach der Montessori-Schule in Potsdam West.

Laut Stadtwerke ist es die 41. Solaranlage in Potsdam. 2007 flossen um die 170 000 Kilowattstunden Potsdamer Sonnenstrom ins Netz der Stadtwerke, mehr als 80 000 Euro haben sie den Betreibern dafür gezahlt: entsprechend dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 49,21Cent für jede eingespeiste Kilowattstunde. Unter optimaler Sonneneinstrahlung beträgt die Leistung der neuen Anlage bis zu 60 Kilowatt Energie, die größte Potsdamer Anlage bisher schafft nur 12,5 Kilowatt.

Ein Jahr lang hatte die Genossenschaft mit dem Kommunalen Immobilien-Service (KIS) über die Nutzung des Schuldachs verhandelt, erzählt Haebel. Denn mit seinen 700 Quadratmetern, der Schräge nach Süden und den Neigungswinkel zwischen 30 und 40 Grad sei es optimal zur Sonnenstromgewinnung. Aber im jetzigen Zustand kann es keine Solaranlage tragen. Es muss vorher saniert werden. In diesem Monat sollen die Bauarbeiten beginnen und pünktlich im November abgeschlossen sein. Die Genossenschaft will sich mit 20 000 Euro daran beteiligen. „Wir zahlen im Prinzip 20 Jahre Miete für das Dach – nur eben auf einen Schlag“, erklärt Haebel den Vertrag zwischen Stadt und Genossenschaft. 600 Quadratmeter der gesamten Dachfläche wollen die Genossenschaftler mit rund 400 Sonnen-Kollektoren bedecken. Stromkabel führen den produzierten Gleichstrom nach unten in den Keller der Schule, wo ein so genannter Wechselrichter ihn in Wechselstrom umwandelt. So wird er dann ins städtische Netz abgegeben. Das funktioniere ähnlich wie bei einem normalen Hausanschluss, nur eben umgekehrt, erklärt Haebel. Der Zähler, der den abgegebenen Strom misst, befindet sich ebenfalls im Keller. Noch in diesem Monate würden die notwendigen Kabel und Apparate installiert, sagt die ehrenamtliche Genossenschafts-Chefin.

Rund 252 000 Euro werde der Anlagenbau kosten. Die Hälfte werde voraussichtlich durch die Genossenschaftanteile getragen, die andere Hälfte wollen die Mitglieder mit einem Kredit finanzieren. 500 Euro kostet ein Anteil. Seit der Gründung im April seien bereits 60 Mitglieder eingetreten, sagt Haebel. Die Gewinne aus dem Stromverkauf gingen später an die Mitglieder. In Brandenburg scheint die Sonne übrigens mit 1000 Kilowattstunden auf einen Quadratmeter pro Jahr , in der als sonnentagreich bekannten Region um Freiburg mit 160 Kilowattstunden mehr.just

Heute diskutieren ab 19 Uhr Potsdamer Politiker im Alten Rathaus am Alten Markt über die Energiepolitik der Stadt

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