zum Hauptinhalt
Endlich nass. Mit Wasserwagen kämpft die Stadt gegen Trockenheit.

© L. Hannemann

Sonne und Hitze: Wie Potsdam gegen die Trockenheit kämpft

Stadtverwaltung und Schlösserstiftung kämpfen gegen die Trockenheit. Das sommerliche Wetter in Potsdam und Brandenburg soll vorerst weiter anhalten.

Potsdam - Angesichts der Trockenheit wächst in Potsdam die Brandgefahr. Wie Ronald Winkler von der Leitstelle der Potsdamer Feuerwehr den PNN mitteilte, hat es in den vergangenen vier Wochen bereits zwischen fünf und zehn Flächenbrände im Potsdamer Stadtgebiet gegeben. So rückte die Feuerwehr laut ihrem Twitter- Account erst am Freitag zu einem beginnenden Waldbrand in Bornstedt aus. Tags zuvor war Ödlandbrand gemeldet worden, Sträucher in der Nähe des Magnus-Zeller-Platzes standen lichterloh in Flammen.

Die anhaltende Trockenheit macht Potsdams Pflanzen und Grünflächen auch in anderer Hinsicht zu schaffen. Der April war ungewöhnlich trocken, auch im Mai regnete es kaum. Wie berichtet sind derzeit im Schnitt zehn bis zwölf Mitarbeiter ausschließlich damit beauftragt, Pflanzen der öffentlichen Grünflächen, vor allem Jungbäume, zu wässern. Zwei Wasserwagen sind jeden Tag in Potsdam unterwegs und verteilen in fünf Einsätzen insgesamt 18 000 Liter Wasser. An Wochenenden werden Sonderschichten gefahren.

Hitze in Potsdam bedroht vor allem junge Pflanzen 

Ähnlich sieht es bei den Parks der Schlösserstiftung aus. „Die Bewässerung hat zurzeit absolute Priorität“, erklärt Stiftungssprecher Frank Kallensee den PNN. Während das Bewässern im Park Sanssouci dank Grundwassernähe noch relativ einfach zu bewerkstelligen sei, ist es für die Gärtner auf dem Ruinenberg und im Park Babelsberg mitunter schwieriger, die Flächen zu wässern. Gefährdet durch die Trockenheit seien vor allem junge Anpflanzungen. „In diesem Jahr ist es besonders verrückt: Der Winter dauerte lange, das Frühjahr war kurz und jetzt haben wir theoretisch schon Sommer.“ Daher wurde bereits sukzessive mit der Sommerbepflanzung in Rabatten und Beeten begonnen.

„Ob im Neuen Garten die jungen Pflanzen überleben werden, wird sich zeigen“, sagt Kallensee. Überstunden oder zusätzliche Schichten am Wochenende müssten die Stiftungsgärtner derzeit aber noch nicht leisten. „Ich erinnere mich an einen ganz trockenen Sommer vor drei Jahren“, sagt Kallensee. Um die Schäden einzudämmen, mussten die Gärten damals „rund um die Uhr“ bewässert werden. „Im Vergleich dazu sind wir noch bei Alarmstufe Orange, nicht Rot.“

Sonne und Hitze bleiben Brandenburg in den nächsten Tagen erhalten

Auch im Volkspark wird mit gleichbleibender Intensität bewässert. 15 Gärtner der kommunalen Pro Potsdam bewässern derzeit täglich alle gärtnerisch genutzten Flächen wie die Staudenbeete und die am stärksten genutzten Rasenflächen. Zudem sei die automatische Beregnungsanlage für die Bewässerung der Wallanlagen und des Fußballfeldes derzeit täglich im Einsatz, hieß es. Das Grillen sei trotz der Waldbrandgefahr im Volkspark aber weiterhin erlaubt, sagte Unternehmenssprecherin Jessica Beulshausen: „Die dafür vorgesehenen Flächen sind brandschutzsicher eingerichtet.“

Sonne und Hitze bleiben der Region in den nächsten Tagen erhalten. „Von dem schönen Wetter muss sich niemand verabschieden“, sagte eine Meteorologin vom Deutschen Wetterdienst in Potsdam am Sonntag auf Anfrage. Es sei ein wunderbarer Frühsommer. Bis Mittwoch werden die Temperaturen noch Rekordwerte von 30 bis 33 Grad erreichen. Ab dann gehe es leicht abwärts. „Angenehme 23 bis 25 Grad sind dann zu erwarten“, sagte sie. Die Sonne werde sich auch weiter zeigen. Es gebe aber noch einige Unwägbarkeiten: Aufgrund der hohen Temperaturen könne es immer wieder örtlich Wärmegewitter geben. 

Anne-Kathrin Fischer

Zur Startseite