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Sondergenehmigung für Erlebnisnacht: Grillverbot an öffentlichen Plätzen in Potsdam

Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs hat am Freitag ein Grillverbot auf öffentlichen Plätzen im Stadtgebiet erlassen. Die allgemeine Verfügung trete sofort in Kraft. Bis zu 50 000 Euro Strafe drohen Bürgern, die sich der Anordnung widersetzen.

Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat aufgrund der großen Brandgefahr im Stadtgebiet am Freitag ein allgemeines Grillverbot über Potsdam verhängt. Diese Maßnahme sei in der jetzigen Situation und aufgrund der anhaltend trockenen Witterung „erforderlich und angemessen“, da es derzeit zu gefährlichen Situationen kommen könne. In einer Mitteilung erklärte Jakobs, dass bis zu 50 000 Euro an Bußgeld drohen, sollten Bürger sich der Anordnung aus dem Rathaus widersetzen.

Die allgemeine Verfügung rechtfertigte Jakbos mit der Gefährdung von Gesundheit, Leben und Eigentum. Stadtsprecher Jan Brunzlow wies allerdings darauf hin, dass das Verbot lediglich für öffentliche Flächen, wie etwa den Volkspark gelte. Veranstaltungen wie die Erlebnisnacht an diesem Wochenende, für die es eine Sondernutzungsgenehmigung gebe, seien ebenfalls nicht von dem Verbot betroffen. Auch das Grillen im privaten Garten könne die Stadt natürlich nicht untersagen, so Brunzlow. Man appelliere aber an die Bürger, derzeit besonders verantwortungsvoll mit dem Feuermachen umzugehen.

Wie lange reicht das Wasser noch?

Einschränkungen beim Wasserverbrauch sind nach Angaben der Stadt derzeit noch nicht geplant. Zahlreiche andere Deutsche Kommunen haben aber inzwischen ihre Bürger zu einem maßvollen Verbrauch aufgefordert. Dem schloss sich gestern auch Stadtsprecher Jan Brunzlow an. „Eine Rationierung ist nicht aktuell nicht geplant. Aber wir möchten die Potsdamer bitten, Wasser möglichst besonnen zu nutzen“, so Brunzlow. Wie berichtet ist der Trinkwasserverbrauch in Potsdam zuletzt auf Rekordhöhe geklettert. Am 5. Juli wurden den Stadtwerken zufolge 46 359 Kubikmetern verbraucht. Das war der höchste Wert seit 1994. Der tägliche Durchschnittsverbrauch liege sonst bei 27 500 Kubikmetern am Tag, hieß es.

Derweil haben vor allem die Bäume nach Angaben der Stadt massiv unter der anhaltenen Trockenheit zu leiden. Gestern warnte die Verwaltung etwa vor herabstürzenden Ästen. Konkrete Schadensfälle habe es bisher bereits in der Heinrich-Mann-Allee, der Seeburger Chaussee, der Templiner Straße und auf dem Weberplatz gegeben. Die Ursache sei eine nicht ausreichende Wasserversorgung der Seitenäste, so Herbert Claes, Leiter des Bereichs Grünflächen. „Dadurch lassen in den Ästen der Zelldruck und damit die Spannung im Holz nach, wodurch es unvermittelt zum Ausbrechen ansonsten völlig gesunder und belaubter Äste kommen kann“, erläuterte Claes.

Wie berichtet hatte die Stadt bereits am Donnerstag ihren Gießaufruf vom Mai erneuert. Schon 40 bis 50 Liter (vier bis fünf Wassereimer Leitungswasser pro Baumscheibe zweimal wöchentlich) helfen einem Jungbaum spürbar, so das Grünflächenamt gestern. 

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