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Mitgründerinnen. G. Hadelich und A. Flade (v.l.) sind von Anfang an dabei.

© Thomas

Landeshauptstadt: Solidarität seit 25 Jahren

Der Eine-Welt-Laden „Solidario“ feiert Jubiläum

Etwas unscheinbar sieht der Laden von außen aus. Doch hinter dem kleinen Schaufenster verbirgt sich die ganze Welt. Holzschnitzereien aus Mosambik, Schokolade aus Kamerun oder Chile, Honig aus Nicaragua, indisches Papier aus Kamel-Dung, bunte Filzarbeiten aus Nepal. Der Eine-Welt-Laden „Solidario“ in der Karl-Liebknecht-Straße 23 in Babelsberg hat nicht nur eine vielfältige Produktpalette, sondern auch eine fair gehandelte. In diesem Jahr feiert der Laden sein 25-jähriges Bestehen.

Solidario ist ein Projekt der Evangelischen Kirchengemeinde in Babelsberg. Begonnen hat alles am 28. April 1992, damals noch mit Kommissionsware vom Aktionsladen „Eine Welt“ in der Gutenbergstraße. „Ein kleines Sortiment an Kaffee, Tee und Schokolade. Das haben wir im Pfarrhaus im Schrank versteckt und im Vorraum der Kirche angeboten“, erinnert sich Gerlinde Hadelich, früher Sozialpädagogin und eine der Gründerinnen. Das erste richtige Geschäft eröffnete 1993 im frisch renovierten Kellerraum des Gemeindehauses der Evangelischen Kirche. 1996 folgte der Umzug in die Karl-Liebknecht-Straße. Elf Frauen und ein Mann engagieren sich heute ehrenamtlich für Solidario.

Der Eine-Welt-Laden muss keinen Gewinn erwirtschaften, aber er läuft gut. Die Ehrenamtlichen haben sich über die vielen Jahre einen festen Kundenstamm aufgebaut. „Am besten verkaufen sich die Schokolade, Kaffee und die Mangosaucen“, sagt Hadelich.

Das Team versucht auch, die Stadt- und Landespolitik dazu anzuhalten, sich für den fairen Handel einzusetzen. „Wir stellen fest, dass das Thema globaler Handel und das Einkaufsverhalten immer noch davon geprägt ist, möglichst viel und möglichst billig einzukaufen“, so Annette Flade, die ebenfalls von Anfang an dabei ist. Menschen weltweit würden dadurch unter schwierigen Arbeits- und Lebensbedingungen leiden. „Der Faire Handel versucht dem ein Zeichen entgegenzusetzen.“ In der Kirchengemeinde Babelsberg habe bereits ein Umdenken stattgefunden. Zu allen Veranstaltungen werden Produkte aus dem fairen Handel, wie Kaffee oder Tee, angeboten, so Flade.

Die Ladenmacher engagieren sich auch – zum Beispiel in Schülerprojekten. Der Gewinn des Ladens fließt auch in Hilfsprojekte wie das Adivasi-Teeprojekt in Südindien oder an ein Waisenhaus in Äthiopien. Auch dem Verein Rumänienhilfe in Potsdam greift der Solidario-Laden unter die Arme.

Am 16. September soll die große Jubiläumsfeier steigen. sst

Solidario hat Mittwoch bis Freitag von 15.30 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet

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