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Die US Army Rock Band tritt im Nikolaisaal auf.

© USAEUR Rock Band

Soldaten, Panzer und Bon Jovi: US Army Rock Band macht Station in Potsdam

Im Nikolaisaal steht am Dienstag die US Army Rockband auf der Bühne. Anlass ist die Militärübung "Defender Europe 2020".

Potsdam - In der Antike brauchte man Trommler und Signalhornbläser zur Nachrichtenübermittlung, im Mittelalter begleiteten die Musiker die Fußtruppen und gaben den Marschrhythmus vor. Auch für's höfische Zeremoniell waren Musiker oder ganze Militärkapellen wichtig. Die United States Army Europe Rock Band, die am 10. März in Potsdam spielt, steht also in langer Tradition und gehört im weitesten Sinne zum Begleitprogramm der aktuellen Nato-Großübung „Defender Europe 2020“. Insgesamt 37.000 Soldaten aus 18 Nationen sind an der Übung beteiligt, darunter 20.000 amerikanische Soldaten (PNN berichteten). Bereits seit Ende Februar sind Konvois Richtung Osten, nach Polen und ins Baltikum, unterwegs und passieren dabei auch Brandenburg. Die Bevölkerung soll von der Truppenbewegung kaum etwas mitkriegen, heißt es aus der Pressestelle des Landeskommandos Brandenburg der Bundeswehr. Stattdessen gibt es begleitendes Musikprogramm: Die US Army Rock Band spielt in mehreren Städten entlang der Marschroute, unter anderem in Potsdam und Magdeburg. Das morgige, kostenlose Konzert im Nikolaisaal soll unterhalten und zudem Gelegenheit bieten, über das Manöver zu informieren sowie Fragen aus dem Publikum zu beantworten.

200 Auftritte pro Jahr in Deutschland

Die Band, bestehend aus fünf Männern und einer Frau mit Gitarren, Bass, Keyboard, Gesang und Schlagzeug gehört zur United States Army Europe Band samt Chor, ein Ensemble, das aus insgesamt 80 Männern und Frauen besteht, allesamt professionelle Musiker. Etwa 200 Auftritte spielen sie jedes Jahr in Deutschland. In Potsdam soll es rockig werden. Die Band spielt eine Mischung aus Rock und Pop, R & B und Dancehits, Aktuelles auch Klassiker. Unter den Coversongs sind Hits von Bon Jovi, Bruno Mars, Beatles, Whitney Houston und anderen, teilte ein Bandsprecher mit. Das Konzert dauert etwa eineinhalb bis zwei Stunden, dazwischen werden Soldaten der Bundeswehr als auch der US Army über Defender Europe 2020 informieren. Im Anschluss an das Konzert werden weitere Fragen an Infotischen im Foyer beantwortet, so Oberstleutnant Patrick Schweitzer aus der Pressestelle des Landeskommando Brandenburg.

Übung soll weitgehend unbemerkt bleiben

Unruhe oder Besorgnis der Bevölkerung bezüglich der großen Nato-Übung sei allerdings bisher nicht zu spüren, so Schweitzer. Etwa 33.000 Fahrzeuge, Anhänger und Container werden bewegt, auf drei Routen, von denen nur eine durch Brandenburg verläuft. Auf dem Truppenübungsplatz Lehnin wurde ein Übernachtungslager eingerichtet, zum Rasten und Auftanken. Die Konvois fahren in der Regel nur nachts, in Gruppen von maximal 20 Fahrzeugen. Zurück geht es dann ab Ende Mai. „Von all dem sollen die Potsdamer eigentlich gar nichts merken“, so Schweitzer. Das Rockkonzert gibt es trotzdem, allerdings musste man sich für einen Platz im Nikolaisaal bei der Bundeswehr unter Angabe des Namens, des Wohnsitzes und des Geburtsdatums bereits bis zum 4. März per Email angemeldet haben. Die personalisierten Tickets werden dann per Post versandt. Am Konzertabend, der um 18 Uhr im Nikolaisaal beginnt, müssen die Besucher neben ihrer Eintrittskarte auch ihren Ausweis am Eingang vorzeigen. 

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