zum Hauptinhalt
Eingespieltes Team: Die Hauptdarstellerinnen der SOKO Potsdam, Katrin Jaehne und Caroline Erikson (v.l.).

© Sebastian Rost

"Soko Potsdam" -Dreh in Babelsberg: Die Spur führt zum Weberplatz

Die ZDF-Vorabendserie "Soko Potsdam" ist für die Dreharbeiten zur dritten Staffel nach Babelsberg gezogen. Neu im Team: Schauspieler Christofer von Beau.

Potsdam - Ihr Team ruht nie – dafür kann Brandenburg ruhig schlafen: Das verspricht Katrin Jaehne in ihrer Rolle als Kriminalkommissarin Sophie Pohlmann in der ZDF-Mediathek ihren Zuschauern. Viele Potsdamer sind jedoch nicht vor ihrem Fernseher eingeschlafen, sondern haben Feuer gefangen, nachdem sie die Schauspielerin in den ersten zwei Staffeln der Soko Potsdam gesehen haben. Im Stern-Center fragen sie Jaehne nach Autogrammkarten oder kommen zum Set nach Babelsberg, berichtet die Schauspielerin.

Hauptquartier am Weberplatz

Das Hauptquartier der Mordkommission wechselte für die dritte Staffel der Serie von der Gutenbergstraße im Stadtzentrum in ein altes Backsteinhaus am Weberplatz. Seit Februar erwecken Katrin Jaehne und Serienkollegin Caroline Erikson dort das Ermittlerinnen-Duo Pohlmann und Kunath wieder zum Leben. Am gestrigen Mittwoch bekamen sie Unterstützung aus München: Christofer von Beau wechselte nach dem Aus der SOKO München nach Potsdam und spielt dort den Staatsanwalt Luis Hagemann.

Damit wurde der Cast, zu dem auch Michael Lott, Omar El Saeidi, Hendrik von Bültzingslöwen, Yung Ngo und Bernd Stegemann gehören, um ein achtes Mitglied erweitert. Die Dreharbeiten mit der Produktionsfirma Bantry Bay dauern noch bis Anfang Juli an. Sendetermine für die insgesamt 13 Folgen stehen aber noch nicht fest.

Blick auf den Weberplatz: Die neue Wache der SOKO Potsdam.
Blick auf den Weberplatz: Die neue Wache der SOKO Potsdam.

© Sebastian Rost

Sophie Pohlmann und Luna Kunath verkörpern in der ZDF-Serie ein ungleiches Paar. Die eine zurückhaltend und gut organisiert, die andere impulsiv und chaotisch, klären die beiden Freundinnen in Potsdam Morde auf. In der dritten SOKO-Staffel finden sie die Opfer etwa in einem Bunker in Krampnitz und am Ufer der Havel in der Nähe des Humboldtrings vor. Auch auf der Glienicker Brücke, im noch leeren Stadtkanal und im Volkspark wurde bereits gedreht. Die Ermittler bewegen sich unter anderem in der Prepper-Szene oder heben nach dem Absturz eines Sportflugzeuges einen Schmugglerring aus.

Teil der SOKO Potsdam: Omar El-Saeidi (l.) und Michael Lott spielen Hauptkommissare.
Teil der SOKO Potsdam: Omar El-Saeidi (l.) und Michael Lott spielen Hauptkommissare.

© Sebastian Rost

Um sich auf ihre Rollen vorzubereiten, haben Katrin Jaehne und Caroline Erikson sich sowohl mit der Stadt als auch mit der Polizeiarbeit vertraut gemacht. Erikson ist für die Dreharbeiten zur ersten Staffel vor drei Jahren nach Potsdam gezogen. Heute resümiert sie: „Es fühlt sich gut an hier.“ Besonders aus kulinarischer Sicht könne man die Stadt empfehlen, mit ihrem Hund gehe sie gern am Heiligen See spazieren. Berlinerin Jaehne ging dagegen bereits als Kind im Holländischen Viertel shoppen und hat bei der Brandenburger Polizei ein Schießtraining mitgemacht.

Echte Polizisten im Team

Um die Handlung möglichst realistisch erscheinen zu lassen, spielen regelmäßig auch echte Polizisten als Statisten mit. „Man kann sie von den schauspielenden Komparsen dadurch unterscheiden, dass sie einem bei der Begrüßung die Hand zerquetschen“, sagt SOKO-Regisseur Felix Ahrens. Der Absolvent der Babelsberger Filmhochschule kennt das Genre gut und hat sich vor den Dreharbeiten mit Kriminalpsychologie beschäftigt. Zur dritten Staffel der SOKO Potsdam trägt er allerdings nur die ersten vier Folgen bei. Anschließend übernehmen für jeweils drei weitere Folgen Lea Becker, Esti Amrami und Simon Ostermann. Man habe für eine SOKO wesentlich weniger Zeit und Budget als beispielsweise für einen Tatort, so Regisseur Ahrens. Für sechs weitere Drehtage bleibt er noch im Backsteinhaus am Weberplatz, dann wechselt das Team.

Regisseur Felix Ahrens kennt den  Kiez, er ist Absolvent der Babelsberger Filmhochschule. 
Regisseur Felix Ahrens kennt den  Kiez, er ist Absolvent der Babelsberger Filmhochschule. 

© Sebastian Rost

„Der Regiewechsel hat bei der SOKO Tradition“, sagt Ahrens. Die erzählerische Linie werde dabei allerdings nicht durchbrochen. Dazu trägt bei, dass parallel zu den Mordfällen auch immer die Privatleben der Ermittler eine Rolle spielen, die horizontal über die gesamte Serie hinweg weitererzählt werden müssen. Die originalgetreue Ausstattung des neuen Hauptquartiers mit Fahndungsplakaten, Polizeiakten sowie einem Vernehmungsraum mit verspiegelter Scheibe spielt auch eine Rolle.

Producerin Lisa Keiner ist unterdessen froh, mit dem ehemaligen IHK-Gebäude am Weberplatz eine passende Kulisse gefunden zu haben: „Es war für uns nicht einfach, einen solchen Altbau-Charme zu finden.“ Das rund 30-köpfige Produktionsteam solle sich bei den Dreharbeiten jedoch maximal wohlfühlen. Fragt man Neuzugang Christofer von Beau, hat die Producerin das eindeutig geschafft. Er fühle sich wie in einer Familie: „Ich bin das Adoptivkind.“ Da sei es nicht einmal schlimm, dass er nun nicht mehr Bayerisch sprechen könne.

Sophie Laass

Zur Startseite