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In Potsdam werden viele Wohnungen, wie hier im Bornstedter Feld, neu gebaut. 

© Andreas Klaer

Update

So teuer wie Hamburg: Potsdam unter den Top Ten der teuersten Städte

Wer in Potsdam zur Miete in einer Standardwohnung wohnt, muss viel bezahlen. So viel wie in Hamburg.

Von Valerie Barsig

Potsdam ist unter den zehn Standorten Deutschlands, an denen die Mieten am höchsten sind. Zumindest was Wohnungsmieten in Häusern angeht, die ab 1949 fertiggestellt wurden und einen sogenannten mittleren Wohnwert haben. Das bedeutet, dass eine Wohnung einem durchschnittlichen Standard entspricht und sich in einem normalen Wohngebiet befindet. Einen sogenannten guten Wohnwert besitzen Wohnungen in Häusern, die gut ausgestattet sind und in einer ruhigen Wohngegend liegen. Die Zahlen des Wohnpreisspiegels 2018/19 stellte der Immobilienverband Deutschland (IVD) am gestrigen Montag vor. Sie stützen sich auf Neuverträge. Potsdam liegt demnach mit zehn Euro pro Quadratmeter auf Platz neun der IVD-Liste. Die teuersten Standorte sind München, Stuttgart und Sylt mit bis zu 14 Euro Miete pro Quadratmeter bei Neuverträgen in Wohnungen, die ab 1949 entstanden sind. 

Danach folgen Ingolstadt, Köln und Frankfurt (Main). Potsdam liegt mit Vordertaunus und Hamburg mit zehn Euro pro Quadratmeter gleichauf.

In diesen zehn Städten ist Wohnen am teuersten, mit dabei ist auch Potsdam. Raufklicken für die gesamte Ansicht.
In diesen zehn Städten ist Wohnen am teuersten, mit dabei ist auch Potsdam. Raufklicken für die gesamte Ansicht.

© Bartel/PNN

Potsdamer zahlen mehr für Wohnungen mit gutem Wohnwert

Anders sieht es aus, wenn man sich in Potsdam Neuverträge in Häusern ansieht, die ab 1949 gebaut wurden und einen guten Wohnwert haben – also in ruhiger Lage sind und beispielsweise einen Balkon haben. Hier müssen Mieter mit Neuvertrag rund 14 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Die gute Nachricht: Im Vergleich zu 2017 sind die Mieten für Wohnungen in Häusern, die ab 1949 errichtet wurden und einen mittleren oder guten Wohnwert haben gleich geblieben. Allerdings auch gleich hoch.

Wenn man sich die Mietentwicklung bei Neubauten ansieht, von denen es in Potsdam ja bekanntlich viele gibt, sieht die Situation anders aus. Hier kostete die Miete für eine Wohnung mit mittlerem Wohnwert bei Neuvertragsabschluss im Jahr 2017 noch zehn Euro pro Quadratmeter, in diesem Jahr bereits elf Euro. Bei Wohnungen mit gutem Wohnwert stiegen die Quadratmeterpreise bei Neuverträgen von 12 Euro auf 12,50 Euro.

Höchste Nachfrage für Wohnungen im mittleren Segment

Potsdam bewegt sich mit den Zahlen für Wohnungen, die ab 1949 errichtet wurden, entgegen dem Deutschland-Durchschnitt: 8,05 Euro kostet die Miete derzeit in Wohnungen mit mittlerem Wohnwert. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist das ein Anstieg: 2017 kostete die Miete noch 7,72 Euro pro Quadratmeter. Bei Wohnungen im gehobenen Segment sei dagegen „die Luft raus“, sagte Jürgen Michael Schick, Präsident des IVD, bei der gestrigen Pressekonferenz. Die Mehrheit der Mieter, die eine Wohnung mit besserer Ausstattung suchen, würden auf Wohnraum im städtischen Umland ausweichen. Im mittleren Segment sei die Nachfrage nach Wohnungen am höchsten, sagte Schick. Der Verband sehe die Politik in der Pflicht, Planungs- und Bauprozesse zu beschleunigen und mehr Bauflächen in Städten auszuweisen. Dazu zählten etwa auch Flächen mit Altlasten, die zur Bebauung genutzt werden sollten. Der IVD wünscht sich zur Erleichterung der Bebauung solcher Brachflächen ein Förderprogramm seitens des Bundes. Davon würde in Potsdam beispielsweise Krampnitz profitieren.

Die 1800 Wohnungsverwaltungen im IVD sind deutschlandweit für rund 3,5 Millionen Wohnungen zuständig. Der IVD ist die Berufsorganisation und Interessensvertretung der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft. Zum IVD gehören insgesamt rund 6000 Mitgliedsunternehmen. Der Verband hat sich im Jahr 2004 aus dem Verband Deutscher Makler (VDM) und Ring Deutscher Makler (RDM) gegründet.

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