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Skaten in Potsdam: Potsdams Skater machen Druck

Stadtpolitiker haben nach einem Treffen mit Skatern in Potsdam entschieden, den Rollsportlern entgegenzukommen. Für abgenutzte Anlagen hat die Verwaltung Mittel für Reparaturen zugesagt.

Für Potsdams Skater gibt es Hoffnung: Stadtpolitiker mehrerer Fraktionen zeigten sich aufgeschlossen, für bessere Bedingungen zu sorgen. Und die Stadtverwaltung bekundete, für die Instandhaltung bestehender Skate-Anlagen stünden 20.000 Euro bereit. Das ist das Ergebnis eines Treffens von Mitgliedern der Skater-Szene, Stadtpolitikern und Vertretern der Stadtverwaltung am Montagabend auf der Skate-Anlage am Umspannwerk in der Friedrich-List-Straße. Das Treffen war auf Initiative des „Rollrausch e.V.“ zustande gekommen – der Interessenvertretung für Fun-Sportarten wie Skateboarden, BMX oder Inlineskaten, die aus Mitgliedern der Wildwuchs-Streetworker, des Kinder- und Jugendhauses „jwd“, des Lindenparks Potsdam und des Stadtjugendrings besteht.

Der Treffpunkt sei dabei exemplarisch für den Zustand der Potsdamer Skate-Anlagen gewählt worden, wie SJR-Geschäftsführerin Katja Altenburg den PNN sagte. Er biete relativ viel Platz und es gebe keine Anwohner in unmittelbarer Nähe, dennoch gebe es konzeptionelle Mängel – zum Beispiel einen gepflasterten Weg, der mit Skateboards nicht befahrbar ist – und die Anlage sei in die Jahre gekommen. Kanten seien abgenutzt und Platten brüchig, so Altenburg.

Skater in Potsdam sollen ihre Wünsche äußern

Die Stadtverordneten David Kolesnyk, Pete Heuer (beide SPD), Stefan Wollenberg (Linke) und Clemens Viehrig (CDU) schauten sich vor Ort um. Grundsätzlich bestünde Bereitschaft, den Belangen der Sportart, die ab 2020 olympisch ist, entgegen zu kommen, so der Tenor. Um konkret entscheiden zu können, komme es auf die Wünsche der Nutzer an. Nun soll in der Szene diskutiert werden, welche Anforderungen es gibt, um dann erneut mit der Politik zu beraten, so Altenburg. Klar ist allerdings auch, für eine Generalüberholung einer Skateanlage wie am Umspannwerk ist eine Investition in sechsstelliger Höhe nötig. Die Mittel müssten in den Haushalt eingestellt werden. Im Moment gibt es sie nicht.

Im vergangenen Jahr hatte der nicht genehmigte Bau einer Skater-Rampe neben dem alternativen Kulturzentrum „La Datscha“ an der Humboldtbrücke für Aufsehen gesorgt. Auf Betreiben der Schlösserstiftung wurde sie wieder abgerissen. Daraufhin war das Rollsportkollektiv in der Stadt unterwegs und hatte eine Bestandsaufnahme vorgenommen. Mit traurigem Ergebnis: Manche Anlagen, wie der Skatepark am Otto-Hahn-Ring am Stern, seien durch Abnutzung und Vandalismus völlig verwahrlost, andere so kaputt, dass sie kaum noch zu benutzen sind – es sei denn, man nehme Verletzungen in Kauf. Bei mehreren Workshops im vergangenen Herbst, an denen auch Mitarbeiter des Potsdamer Grünflächenamts beteiligt waren, hatten die Rollrausch-Aktivisten zwei Plätze identifiziert, die prädestiniert für eine umfassende Sanierung wären – darunter die Anlage am Umspannwerk.

Auch die im Jahr 2008 abgerissene Skaterhalle wurde am Montag am Rande angesprochen: SPD-Fraktionschef Pete Heuer regte an, die Skater sollten ihren Bedarf bei der Diskussion um die Zukunft der defizitären Tropenhalle der Biosphäre deutlich machen.

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