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Landeshauptstadt: Singen ohne Lebensgefahr

In Drewitz treffen sich ab Freitag Liedermacher

Ein Sängerwettstreit konnte im Mittelalter tödlich enden, sollte es nicht gelingen, die Gunst des höfischen Publikums zu gewinnen. So heißt es jedenfalls über den berühmten Sängerkrieg auf der Wartburg bei Eisenach. Beim ersten Liedermachertreffen in Drewitz werden hoffentlich keine Köpfe rollen. Am morgigen Freitag und Samstag zeigen 14 Liedermacher aus Berlin, Potsdam und ganz Deutschland ihre Musik und hoffen auf Preise von Jury sowie Publikum.

„Liedl 2013“, organisiert vom Verein Soziale Stadt und dem Profolk e. V., ist die erste große Veranstaltung im Konzertsaal der neuen Stadtteilschule Drewitz. 200 Zuschauer können dort den Sängerwettstreit verfolgen. „Liedl 2014 und 2015 sind auch schon geplant“, sagt der Initiator des Liedermachertreffens, Günther Hornberger vom Projektladen Drewitz und selbst Liedermacher.

24 Bewerber habe es gegeben, davon leider nur zwei Frauen. Die waren aber so gut, dass beide dabei sein werden. Aus Potsdam kommt nur ein Sänger. Wie es um die Potsdamer Liedermacherszene bestellt ist, kann Hornberger nicht genau sagen. Man wolle aber versuchen, die Szene verstärkt nach Potsdam zu holen, indem neben den Konzerten Workshops für die Teilnehmer angeboten werden. „Wir wollen mehr sein als ein Festival, wo man sich präsentiert. Hier soll auch ein Austausch stattfinden“, so der Organisator.

Sebastian Bandt ist der einzige Potsdamer Teilnehmer. Der Schauspieler und Theatermusiker wurde 1978 in Schwedt geboren und versteht sich vor allem als Liedermacher. Seine erste Veröffentlichung „Schuhe, Hemd und Hintern“ wurde 1997 mit dem Brandenburger Liedermacherpreis honoriert. In Potsdam arbeitet er für das Theaterschiff und das Kinder-Musik-Theater Pampelmuse.

Drei Lieder muss jeder Teilnehmer beim Wettbewerb vorsingen. Allein und nur mit einem Begleitinstrument. Die Künstler kommen mit Gitarren, Ukulele und Akkordeon. Bei jeweils einem Lied wird genau auf den Text geschaut. Der soll zum diesjährigen Thema „Stadtleben“ passen. „2014 heißt das Motto Landleben, 2015 Kinderlied“, sagt Hornberger. Es soll also weitergehen. „Das wird sich in der Szene rumsprechen“, ist der Liedermacher überzeugt. Steffi Pyanoe

Freitag und Samstag 20 Uhr in der Stadtteilschule Drewitz, Karten kosten jeweils 8 Euro, ermäßigt 5 Euro.

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