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Im Dezember 2018 hatten die Stadtverordneten beschlossen, dass die Stadt Potsdam mehr Flüchtlinge aufnehmen wird als sie eigentlich müsste.

© DPA

Sicherer Hafen Potsdam: Aus Seenot gerettete Flüchtlinge kommen im Dezember

Bereits in dieser Woche könnten die ersten aus Seenot geretteten Flüchtlinge in Potsdam eintreffen.

Potsdam - Die Stadt Potsdam nimmt im Dezember die ersten aus Seenot geretteten Flüchtlinge auf. Das teilte die Stadtverwaltung am Montag mit. „Wir haben gegenüber der Zentralen Ausländerbehörde insgesamt 24 Plätze in unseren Gemeinschaftsunterkünften für die Aufnahme von Seenotgeretteten frei gemeldet“, erklärte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD), der sich schon mehrfach für diese zusätzliche Hilfe der Stadt stark gemacht hat.

Die ersten Personen könnten demnach schon diese Woche kommen. Wann genau die Geretteten in Potsdam einträfen, erfahre die Stadt in Kürze über eine Transferliste, hieß es in der Mitteilung weiter.

Hintergrund ist auch ein Beschluss der Stadtverordneten aus dem Dezember 2018 - damals hatte das Kommunalparlament die Stadt Potsdam zu einem Sicheren Hafen erklärt, wie inzwischen rund 120 andere Gemeinden in Deutschland auch. Diese Bewegung geht zurück auf die im Sommer 2018 gegründete Initiative „Seebrücke“, die angesichts des fortgesetzten Sterbens an der europäischen Außengrenze im Mittelmeer ins Leben gerufen wurde und sich für mehr Solidarität mit Flüchtlingen einsetzt. Inzwischen koordiniert das Potsdamer Rathaus die Aktivitäten des Städtebündnisses und hatte die Bereitschaft signalisiert, aus Seenot gerettete Schutzsuchende zusätzlich aufzunehmen. Schubert erklärte, die Flüchtlinge würden nach ihrer Aufnahme in der Landeshauptstadt das reguläre Asylverfahren durchlaufen.

In Potsdam sind nach Angaben der Stadt von Ende September 4038 Personen aus Asylherkunftsländern registriert, etwa Afghanistan, Eritrea, Iran, Irak, Nigeria, Pakistan, Somalia oder Syrien. Vor einem Jahr waren es Ende September 2018 genau 3664 Personen, Der Ausländeranteil in der Stadt liegt insgesamt bei 8,8 Prozent.

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