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Showdown am Arbeitsgericht: Ex-Abteilungsleiter verklagt Stadtwerke Potsdam

Im Nachgang des Stadtwerke-Skandals aus dem vergangenen Jahr gibt es nun harte Auseinandersetzungen am Potsdamer Arbeitsgericht. Der frühere Hauptabteilungsleiter Dienstleistungen des kommunalen Konzerns, Ralf Zeretzke, klagt gegen seine Kündigung durch Interims-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius.

Im Nachgang des Stadtwerke-Skandals aus dem vergangenen Jahr gibt es nun harte Auseinandersetzungen am Potsdamer Arbeitsgericht. Der frühere Hauptabteilungsleiter Dienstleistungen des kommunalen Konzerns, Ralf Zeretzke, klagt gegen seine Kündigung durch Interims-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius. Bei einem Verhandlungstermin am Donnerstag zeigten sich beide Seiten wenig kompromissbereit, lehnten einen Vergleich in der Sache ab. Nun muss das Gericht ein Urteil fällen.

Im vergangenen Oktober war Zeretzke, der als graue Eminenz der Stadtwerke galt und auch außertariflich vergütet wurde, ohne offizielle Angabe von Gründen freigestellt und mit einem Hausverbot belegt worden (PNN berichteten). Gegen die später ausgesprochene Kündigung will er nun vorgehen, wie Zeretzke auch vor dem Arbeitsgericht deutlich machte. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Arbeitsverhältnis zu beenden.“ So seien die Chancen, auf dem Arbeitsmarkt etwas Vergleichbares zu finden, aus seiner Sicht nur gering. Dagegen gab sich ein anwesender Jurist der Stadtwerke hart: Man habe aktuell keine Tätigkeit für Zeretzke, dessen Arbeitsvertrag noch bis zum Frühsommer läuft. „Die Tür ist zu“, so der Stadtwerke-Vertreter. Mit jedem Tag der Abwesenheit von Zeretzke zeige sich, dass dieser entbehrlich sei. Zu weiteren Details des Streits hielten sich beide Seiten vor Gericht bedeckt. Nun muss das Arbeitsgericht in einer weiteren Verhandlung entscheiden, welche Partei das Recht auf ihrer Seite hat. Einen Termin gibt es noch nicht. Nach der Freistellung von Zeretzke war von einem gestörten Vertrauensverhältnis zwischen ihm und der neuen Stadtwerkeführung die Rede.

Wie berichtet hatten im vergangenen Jahr im Zuge des Stadtwerke-Skandals auch Machtkämpfe im Hintergrund getobt, bei denen auch Zeretzke aktiv gewesen sein soll. Bei dem Skandal selbst ging es unter anderem um Vetternwirtschaft in dem Unternehmen und um massive Gehaltszuwächse für eine Vertraute des einstigen Stadtwerke-Chefs Peter Paffhausen ohne die nötige Zustimmung der Gremien sowie um Verstöße bei Auftragsvergaben. Mehrere Top-Manager hatten den Verbund in der Folge verlassen müssen und ihn in eine schwere Krise gestürzt. HK

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