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Torsten Seifert.

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Serie | Krisentagebuch: Torsten Seifert (53) setzt auf seine Vorstellungskraft

Wie erleben Potsdamerinnen und Potsdamer die Coronakrise? Das erzählen sie im Krisentagebuch der PNN. Heute berichtet Torsten Seifert (53), Schriftsteller, Texter und PR-Journalist, der in Babelsberg lebt.

Wie erleben Potsdamerinnen und Potsdamer die Coronakrise? Wie kommen sie im neuen Alltag zurecht? Was bewegt sie – und was macht ihnen Freude? Wir führen ein Krisentagebuch und fragen nach, wie es den Menschen in unserer Stadt geht.

Wie sieht Ihr neuer Alltag aus?

Ich arbeite ohnehin die meiste Zeit im heimischen Büro. Dennoch fühlt es sich anders an. Die Wochentage sind sich sehr ähnlich geworden. Was fehlt, sind die Highlights, die kleinen Belohnungen.

Was fällt Ihnen in der momentanen Situation am schwersten?

Mir fehlt der Sport – sowohl das Badmintontraining beim BC Potsdam als auch die täglichen Sportereignisse im TV oder im Internet. Natürlich kann man sich auch während des Lockdowns fit halten oder alte Fußballspiele schauen. Aber das ist nicht dasselbe.

Was ärgert Sie am meisten?

Wenn jedes Bundesland die Regeln anders auslegt, ist das nicht gerade ein Zeichen von Führungsstärke der Regierung. Ich hätte kein Problem damit, wenn der Förderalismus während der Krise ruht. Traurig macht mich zudem die Situation in den Krankenhäusern. Nach den Gründen für die Missstände sollte man nicht nur vor Ort suchen, sondern weiter oben. Und so schön es ist, dass das Personal gerade viel Applaus bekommt – viel wichtiger wäre es, diese Berufsgruppen in Zukunft auch angemessen zu bezahlen.

Worüber haben Sie sich in den letzten Tagen gefreut?

Ich konnte neulich ein paar Potsdamer Orte und Sehenswürdigkeiten völlig touristenfrei fotografieren, ohne dafür früh aufstehen zu müssen. Außerdem freue ich mich, dass ich aufgrund der fehlenden Ablenkung mit meinem neuen Manuskript schneller vorankomme.

Ihr persönlicher Tipp zum Umgang mit der Krise?

Von vielen höre ich, dass sie die Situation als emotionale Achterbahnfahrt erleben. Das geht mir auch so. In den schlechten Momenten versuche ich mir die schönen Sachen vorzustellen, die wir irgendwann wieder tun werden: im Cafe sitzen, Freunde treffen, verreisen … Da Punkt unterscheiden wir Menschen uns nicht von den Eseln, denen man Möhren vor die Nasen halten muss, damit sie laufen.

Sie möchten selbst mitmachen oder kennen jemanden, den wir für unser Krisentagebuch in den kommenden Tagen befragen sollten? Schicken Sie uns eine E-Mail an potsdam@pnn.de, wir freuen uns über Ihre Nachrichten!

Alle Teile unserer Serie zum Nachlesen

Teil 1: Christian Neusser über kleine Freuden im Corona-Alltag

Teil 2: Bei Eszter Kalmár ist bisher alles entspannt

Teil 3: Jann Jakobs über nervige Ignoranten und Panikmacher

Teil 4: Jihan Alam nutzt die Zeit mit ihren Töchtern

Teil 5: Ute Parthum freut sich über Kulturangebote im Internet

Teil 6: Wolfgang Bivour ärgert sich über Hamsterkäufer

Teil 7: Uta Gerlant freut sich über Menschen mit Improvisationstalent

Teil 8: Susanne Halke (41) tut der Dank der Kunden gut

Teil 9: Julien Norman Melke (26) meistert den harten Alltag

Teil 10: Jenny Gartemann (32) hat endlich Zeit zum Planen

Teil 11: Christine Anlauff (49) entdeckt Park Sanssouci neu

Teil 12: Ariane Füchtner (53) setzt auf Hüpfen und Yoga

Teil 13: Sven Stricker (49) bleibt ruhig und freundlich

Teil 14: Susanne Fienhold Sheen (53) wünscht sich mehr Contenance

Teil 15: Matthias Michel (49) behält seinen Galgenhumor

Teil 16: Lydia Poppe (59) geht gegen Ängste vor

Teil 17: Gisela Rüdiger (72) beschäftigt sich viel im Garten

Teil 18: Mathias Selbach (43) wünscht sich Licht am Ende des Tunnels

Teil 19: Björn O. Wiede (58) fehlen die Proben mit dem Nikolaichor

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