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Jan Kretzschmar

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Serie | Krisentagebuch: Jan Kretzschmar (49) versucht Ruhe zu bewahren

Wie erleben Potsdamerinnen und Potsdamer die Coronakrise? Das erzählen sie im Krisentagebuch der PNN. Heute berichtet Jan Kretzschmar, Bauingenieur aus Babelsberg.

Wie erleben Potsdamerinnen und Potsdamer die Coronakrise? Wie kommen sie im neuen Alltag zurecht? Was bewegt sie – und was macht ihnen Freude? Wir führen ein Krisentagebuch und fragen nach, wie es den Menschen in unserer Stadt geht.

Wie sieht Ihr neuer Alltag aus?

So groß sind die beruflichen Änderungen bei uns persönlich nicht. Unsere Kinder leiden ein wenig durch die komplizierten Prüfungsphasen im Abi und an der Uni. Den Eltern fehlt der Kontakt zu Bekannten und Verwandten. In der Firma spielt Homeoffice für die Angestellten durchaus eine Rolle, wobei viele auch erkennen, dass mit einem Zweijährigen zu Hause das Thema durchaus seine Grenzen hat.

Was fällt Ihnen in der momentanen Situation am schwersten?

Nun ja, ich bin kein sehr geduldiger Mensch. Wenn Prozesse, die ohnehin schon vorher recht zäh liefen, nun fast zum Stillstand kommen, heißt es Ruhe bewahren und zu versuchen, das Beste draus zu machen. Wir wollen den ohnehin schwer getroffenen Firmen auf unseren Baustellen ermöglichen, weiter zu arbeiten und Geld zu verdienen. Ansonsten – sich bei geschlossenem Fitnessstudio allein zum Sport zu Hause zu motivieren, scheint auch nicht so meins zu sein.

Was ärgert Sie am meisten?

Dass vielen nicht bewusst ist, wie gut sie es haben. Selbstständige in vielen Branchen in Deutschland machen sich in diesen Wochen und Monaten zurecht große Sorgen um die Zukunft. Und dabei ist man hier in Deutschland doch noch sehr gut aufgehoben. Es gibt andere Regionen in Europa und der Welt.

Worüber haben Sie sich in den letzten Tagen gefreut?

Zum einen hat unsere Tochter ihre schriftlichen Prüfungen gemeistert und war recht zufrieden. Zum anderen haben wir bei dem schönen Wetter der letzten Tage mal wieder die alte DDR-Tischtennisplatte aus dem Schuppen geholt und stundenlang gespielt. Ich geb es ungern zu, meine Frau hat öfter gewonnen. War trotzdem toll.

Ihr persönlicher Tipp zum Umgang mit der Krise?

Das trauern um den wohlverdienten Urlaub hilft leider nichts. Wir müssen uns neue Ziele stecken. Die positiven Dinge erleben und stärken, nicht meckern, sondern helfen und die Chance ergreifen sich, bei aller notwendigen Distanz ein wenig näher zu kommen.

Alle Teile unserer Serie zum Nachlesen

Teil 1: Christian Neusser (42) über kleine Freuden im Corona-Alltag

Teil 2: Bei Eszter Kalmár (44) ist bisher alles entspannt

Teil 3: Jann Jakobs (66) über nervige Ignoranten und Panikmacher

Teil 4: Jihan Alam (44) nutzt die Zeit mit ihren Töchtern

Teil 5: Ute Parthum (54) freut sich über Kulturangebote im Internet

Teil 6: Wolfgang Bivour (70) ärgert sich über Hamsterkäufer

Teil 7: Uta Gerlant (54) freut sich über Menschen mit Improvisationstalent

Teil 8: Susanne Halke (41) tut der Dank der Kunden gut

Teil 9: Julien Norman Melke (26) meistert den harten Alltag

Teil 10: Jenny Gartemann (32) hat endlich Zeit zum Planen

Teil 11: Christine Anlauff (49) entdeckt Park Sanssouci neu

Teil 12: Ariane Füchtner (53) setzt auf Hüpfen und Yoga

Teil 13: Sven Stricker (49) bleibt ruhig und freundlich

Teil 14: Susanne Fienhold Sheen (53) wünscht sich mehr Contenance

Teil 15: Matthias Michel (49) behält seinen Galgenhumor

Teil 16: Lydia Poppe (59) geht gegen Ängste vor

Teil 17: Gisela Rüdiger (72) beschäftigt sich viel im Garten

Teil 18: Mathias Selbach (43) wünscht sich Licht am Ende des Tunnels

Teil 19: Björn O. Wiede (58) fehlen die Proben mit dem Nikolaichor

Teil 20: Marie-Luise Glahr (48) hat gut zu tun

Teil 21: Renate Schmidt-Reichstein hört auf das Glockenläuten

Teil 22: Marcus Golter (54) freut sich über Selfies und Spargel

Teil 23: Mytran Xhyra (44) hofft, dass weniger gemeckert wird

Teil 24: Else Vösgen (92) fehlen Umarmungen

Teil 25: Simon Plate (33) blickt zum Himmel

Teil 26: Anna Tauschke (38) geht raus in die Natur

Teil 27: Jenne Baule-Prinz (53) hat eine Liste zum Freuen

Teil 28: Christoph Freytag (37) ärgert sich über Panikmache

Teil 29: Jan Kretzschmar (49) versucht Ruhe zu bewahren

Teil 30: Carolin Huke (33) engagiert sich vielseitig

Teil 31: Nadja von Saldern (53) übt sich in Selbstliebe

Teil 32: Julia Förster (26) kommen die Belange der Kinder zu kurz

Teil 33: Fabian Vallone (24) ruft zu Unterstützung auf

Teil 34: Erich Benesch (57) radelt in Ruhe

Teil 35: Nina Gummich (28) hat ihre letzte Gage gespendet 

Teil 36: Andrea Peters (56) freut sich, wenn es wieder losgehen kann

Teil 37: Matthias Müller (56) ist im Tiefschlaf

Teil 38: Anne Braun (34) gestaltet den Balkon opulent

Teil 39: Christine Handke (53) fehlt die Mimik

Teil 40: Claire Dörfer (43) wird nicht resignieren

Teil 41: Ludger Brands (63) steigt aufs Rennrad

Teil 42: Marianne Seibert (71) fehlt der Kontakt zu anderen Menschen

Teil 43: Thomas Drachenberg (57) bleibt gelassen

Teil 44: Jörg Schröder (60) freut sich über die kleinen Dinge des Lebens

Teil 45: Max Schäfer (17) empfiehlt, sich ein Projekt zu suchen

Teil 46: Annette Paul (49) will mehr lachen

Teil 47: Raimund Jennert (59) genießt die Pausen im Garten

Teil 48: Jaro Samuel Abraham (17) vermisst den politischen Protest

Teil 49: Antje Michel (46) simuliert ihren Arbeitsweg

Teil 50: Karin Junkel (69) bleibt gelassen

Teil 51: Werner Ruhnke (73) handelt tatkräftig

Teil 52: Herrmann A. Kremer (76) freut sich über die neue Atmosphäre

Teil 53: Daniel Vetter (39) genießt die kleinen Momente

Teil 54: Gunnar Belden (46) kann wieder mit den Kollegen Mittag essen

Teil 55: Matthias Noack (33) grüßt täglich das Murmeltier

Teil 56: Julia Ziemann (26) bringt die Tropenwelt ins Netz

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