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Selbsthilfe für junge Menschen: Neues Angebot beim Sekiz in Potsdam

Rund 3,5 Millionen Menschen treffen sich in Deutschland in etwa 100 000 Selbsthilfegruppen. Das sind Zahlen der Krankenkasse DAK-Gesundheit.

Rund 3,5 Millionen Menschen treffen sich in Deutschland in etwa 100 000 Selbsthilfegruppen. Das sind Zahlen der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Spezielle Angebote, gerade für junge Menschen, gibt es jedoch nur wenig – das gilt auch für Potsdam. Um eine solche Anlaufstelle anzubieten, hat das Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationszentrum (Sekiz) in Potsdam sein neues Projekt „Elflein 11“ gestartet, das im Juli offiziell eröffnet wird. Das Angebot wendet sich an junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 35 Jahren. Die Betreuung übernimmt Anja Breuer.

Die 35-Jährige, die Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule in Berlin studiert, befasst sich bereits seit acht Jahren mit dem Thema Selbsthilfe. Durch persönliche und berufliche Erfahrungen weiß sie, wie wenige Angebote es für junge Menschen gibt. Das Projekt „Elflein 11“ folgt keinem festen Konzept, sondern ist erst einmal zum Kennenlernen und für den Austausch gedacht. „Starre Vorgaben werden nicht angenommen“, weiß Breuer. „Es soll ein Ort sein, wo eine authentische Begegnung möglich sein kann. Einfach zugänglich und unverbindlich. Wo man Hilfe finden und Selbsthilfe lernen kann.“ Breuer wird die Moderation der Treffen übernehmen und für die Netzwerkgestaltung zuständig sein.

Für ihr Projekt habe das Sekiz bewusst jemanden aus der Zielgruppe gesucht, sagte Mitarbeiterin Ulrike Buttenberg. In den bestehenden Selbsthilfegruppen hätten sich vor allem ältere Menschen zusammengetan. „Junge Menschen können sich damit nicht identifizieren“, so Breuer. Etwa 50 Selbsthilfegruppen treffen sich derzeit regelmäßig im Sekiz. „Wir haben jedoch eine Gruppe, die wir bisher kaum erreichen: die unter 35-Jährigen“, so Buttenberg.

Finanziell unterstützt wird „Elflein 11“ von mehreren Krankenkassen. Von der Barmer gab es 8000 Euro für das Festival der jungen Selbsthilfe „Dann eben anders“, mit dem am Samstag, dem 7. Juli, ab 15 Uhr das neue Projekt vorgestellt wird. Die DAK-Gesundheit in Potsdam fördert das Festival mit 4000 Euro. Auch die AOK-Nord, die bereits seit den 90er-Jahren mit dem Sekiz Projekte auf die Beine stellt, wie der AOK-Mitarbeiter Detlef Fronhöfer bei der Projektvorstellung am gestrigen Dienstag mitteilte, und die Techniker Krankenkasse in Brandenburg sind dabei. Letztere hat eine App für Smartphones und Tablets gemeinsam mit dem Sekiz entwickelt, mit der ein Zugriff auf aktuelle Meldungen des Zentrums, den Sekiz-YouTube-Kanal und die Podcasts des hauseigenen Radiosenders Help FM möglich wird.

Ab dem 28. Juli trifft sich die neue Gruppe jeden vierten Freitag im Monat von 17 bis 19 Uhr im Sekiz in der Hermann-Elflein-Straße 11. Zum Straßenfest „Dann eben anders“ vor dem Sekiz ist ein Musik- und Bühnenprogramm mit mehreren Bands und einem Improtheater geplant. sst

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