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Viele reife Äpfel auf Brandenburger Planten warten nur darauf, gepflückt zu werden.

© dpa

Selbsternte in Potsdam und Umgebung: An diesen Orten können Besucher Obst selbst pflücken

Äpfel, Birnen, Pflaumen: Brandenburg bietet zahlreiche Möglichkeiten, Früchte und Gemüse eigenständig zu ernten. Ein Überblick zu den Standorten.

Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt, herrscht auf den märkischen Obsthöfen Haupterntezeit. So auch in Potsdam und Umgebung, wo von der Aroniabeere bis zur Pflaume verschiedenste Früchte und Beeren geerntet werden können – von eigener Hand. Unser Überblick zeigt, wo sich die Selbsternte besonders lohnt.

Neumanns Erntegarten

Die größte Auswahl zum Selbstpflücken bekommen Interessierte derzeit in Neumanns Erntegarten in Bornim: Mirabellen, Aroniabeeren, Pflaumen, Äpfel, Birnen und Weintrauben warten auf fleißige Hände. Besonders gilt das für die Himbeeren, hier ist gerade Vollernte. Körbe, Schalen oder andere Gefäße müssen selbst mitgebracht werden. 

„Durch den kühlen April hat sich die Ernte ein wenig nach hinten verschoben. Deshalb lassen wir einige Bäume dieses Jahr etwas länger für die Selbsternte stehen“, sagt Obstbauer Gerhard Neumann. 

Insgesamt ist er mit der Ernte zufrieden: „Es hätte etwas mehr Regen sein können, aber damit meine ich nicht die Regentage, sondern die Menge. 20 Millimeter in zwei Stunden, das wäre ein Traum!“

Obstbauer Gerhard Neumann empfängt selbst pflückende Besucher regelmäßig auf seinem Hof „Neumanns Erntegarten“.
Obstbauer Gerhard Neumann empfängt selbst pflückende Besucher regelmäßig auf seinem Hof „Neumanns Erntegarten“.

© Ottmar Winter

Wer selbst ernten will, muss sich zuvor auf dem Hof anmelden. Der Eintritt beträgt 2 Euro pro Person ab sechs Jahren. Bei einer Erntemenge von zwei Kilo pro Person wird der Eintrittspreis vom Gesamtpreis wieder abgezogen. Der Erntegarten hat Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter www.hofladen-potsdam.de.

Obstgut Marquardt

Auf dem Obstgut an der B273 können nur noch Äpfel geerntet werden, die Pflaumenernte wurde bereits am 21. September beendet. Bei den Äpfeln gibt es dafür die Auswahl zwischen den Sorten Boskoop, Topaz, Pinova und Jonagold. Geöffnet ist Donnerstag bis Sonntag von 9 bis 17.30 Uhr, bei Gruppenbesuchen wird um vorherige Terminabsprache unter der Telefonnummer 0172 3218127 gebeten. Weitere Infos unter www.obstgut.de.

Spargelhof Klaistow

Fruchtiges gibt es auf dem Spargelhof Klaistow zwischen Ferch und Busendorf leider nicht mehr zu ernten, am vergangenen Wochenende wurden hier die letzten Heidelbeeren gepflückt. 

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Dafür gibt es massig Kartoffeln: Bereits das zweite Mal in diesem Jahr bietet der Erlebnishof die Selbsternte der alten Sorten Belana (festkochend), Afra (mehligkochend) und rote Laura (vorwiegend festkochend). 

Zur Stärkung bietet der Spargelhof Klaistow nach der Ernte Kaffee und Kuchen an.
Zur Stärkung bietet der Spargelhof Klaistow nach der Ernte Kaffee und Kuchen an.

© Andreas Klaer

Selbsternte ist bis zum 11. Oktober jeden Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr möglich, solange der Vorrat reicht. Der Preis liegt bei einem Euro pro Kilo. Zur Stärkung gibt es vor Ort frische Kartoffelpuffer sowie Kaffee und Kuchen. 

Das kommt gut an: „Allein am letzten Wochenende wurden vier Tonnen Kartoffeln selbst geerntet“, sagt eine Mitarbeiterin. Weitere Infos unter www.spargelhof-klaistow.de.

Obsthof Lindicke

Auf dem Obsthof Lindicke im werderschen Plessow können Apfel-Freunde am 2. und 3. Oktober noch ein letztes Mal viele schmackhafte Sorten in ihren Korb legen: Braeburn, Boskoop, Mariella und Jonagold stehen zur Auswahl. 

Eine Anmeldung ist nicht nötig, geöffnet ist jeweils von 9 bis 17.30 Uhr. Eigene Pflück-Gefäße werden vor der Selbsternte abgewogen, der Obsthof stellt aber auch Körbchen zur Verfügung. 

Der Obsthof Lindicke öffnet in diesem Jahr noch ein letztes Mal seine Pforten für die Apfelernte.
Der Obsthof Lindicke öffnet in diesem Jahr noch ein letztes Mal seine Pforten für die Apfelernte.

© Sebastian Rost

Dabei gibt es ein paar Regeln zu beachten: „Naschen ist erlaubt. Aber bitte in Maßen und kein Obst anbeißen und wegschmeißen!“, heißt es auf der Webseite www.obsthof-lindicke.de.

Obsthof Deutscher

Noch bis zum 24. Oktober ist auf dem Obsthof Deutscher in Plötzin bei Werder die Selbsternte von Äpfeln (Gala, Elstar, Boskoop und Jonagold), Pflaumen und Birnen möglich: Immer Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr ist die Apfelspindelplantage und die Birnenplantage geöffnet, Pflaumen gibt es am Samstag von 13 bis 17 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Weitere Infos unter www.obsthof-deutscher.de.

Das gelbe Band – selbst ernten ohne Anmeldung

Wer unterwegs einen Obstbaum sieht, um dessen Stamm ein gelbes Band gewickelt ist, der kann ohne Bedenken zugreifen: Der Baum wurde explizit zur Selbsternte markiert, weil die Besitzer:innen es nicht schaffen, das Obst selbst zu ernten. 

Der Langerwischer Obstgarten soll als einer von vielen Projekten gegen Lebensmittelverschwendung mobilisieren.
Der Langerwischer Obstgarten soll als einer von vielen Projekten gegen Lebensmittelverschwendung mobilisieren.

© Kitty Kleist-Heinrich

Die bundesweite Initiative stammt ursprünglich aus Baden-Württemberg und wurde Mitte September anlässlich der Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ gestartet. „Heimisches Obst ist lecker und gesund und zu schade, um zu verrotten“, sagte Brandenburgs Verbraucherschutzstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer zum Start der Aktion. 

„Gerade Streuobstwiesen bieten jetzt eine wunderbare Möglichkeit, regionale Vorräte anzulegen oder sie frisch zu verarbeiten.“ Zu den Teilnehmern der Aktion gehört unter anderem der Langerwischer Obstgarten, unter www.gelbesband-brandenburg.de können Interessierte sehen, wo es weitere Standorte fürs eigenständige ernten gibt. 

Eine andere Möglichkeit ist die seit längerem existierende Webseite www.mundraub.org, wo neben frei zugänglichen Obstbäumen und Streuobstwiesen auch Kräuter und Nusssträucher eingetragen sind.

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