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Sekretärin verklagt KVBB: Neue Klage im Rechtsstreit um Sex-Vorwürfe

Eine Sekretärin hat die Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburgs verklagt. Sie wirft ihrem ehemaligen Chef vor, sie im Büro missbraucht zu haben. Das Hauptverfahren ruht, aber eine neue Klage wurde eingereicht.

Potsdam - Kein Weihnachtsfrieden bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB): Die nach Sex-Vorwürfen seit Monaten laufenden juristischen Auseinandersetzungen zwischen einer Sekretärin und der Ärztevereinigung ziehen sich bis ins nächste Jahr hin und sind um eine Klage reicher. Ein Sprecher des Potsdamer Arbeitsgerichts bestätigte den PNN jetzt auf Anfrage, dass das eigentliche Hauptverfahren, in dem die Frau 75.000 Euro Schmerzensgeld von der KVBB erstreiten will, zwar wegen des Versuchs einer außergerichtlichen Einigung durch ein Mediationsverfahren ruht.
Allerdings hat die Sekretärin von der KVBB zuletzt auch eine sogenannte Änderungskündigung wegen neuer Strukturen erhalten. Sie ist verknüpft mit dem Angebot, künftig gegen eine erheblich geringere Vergütung zu arbeiten. Auch dagegen habe die Frau geklagt, hieß es jetzt vom Gericht. Einen Verhandlungstermin gebe es aber noch nicht.

Sekretärin erhebt schwere Vorwürfe

Die Sex-Vorwürfe und der Rechtsstreit um das Schmerzensgeld waren Anfang des Jahres öffentlich geworden. Die Vorgeschichte beginnt aber deutlich früher. So sollen die Frau und ihr früherer vorgesetzter Abteilungsleiter eine mehrjährige Affäre gehabt haben. Einige Monate nach der Trennung soll der Chef seine Sekretärin dann Ende Januar 2017 in dessen Büro sexuell missbraucht zu haben, so der Vorwurf der Frau. Der Vorgesetzte bestreitet das. Ende September 2017 waren dann auch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft eingestellt worden.

Aus Sicht der Ermittler konnte nicht festgestellt werden, dass die Sekretärin ihren Widerwillen gegen die sexuellen Handlungen ausreichend zum Ausdruck gebracht habe. Sie hatte angegeben, in eine „Schockstarre“ verfallen zu sein. In der Folge hatte die Angestellte ihrem Arbeitgeber vorgeworfen, sich einseitig auf die Seite des Mannes gestellt zu haben – der beschuldigte Vorgesetzte blieb zunächst im Dienst. Er musste dann Ende 2017 wegen weiterer „innerbetrieblicher Umstände“ das Hauptquartier der Ärztevereinigung in der Pappelallee verlassen. Die KVBB hatte beim Umgang mit dem Fall kein schadensersatzpflichtiges Fehlverhalten sehen wollen. Der Fall hatte für Unruhe im Haus gesorgt.

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