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Forschungshelfer. Das Belvedere ist im Film eine Art Kaderschmiede.

© A. Klaer

Science-Fiction Serie in Potsdam: Aliens am Pfingstberg

Das Belvedere wurde am Montag zur Kulisse für eine neue chinesische Science-Fiction-Serie.

Potsdam - Komparsen und Schauspieler in dunklen Anzügen stehen auf dem Pegasusplateau und den Treppen des Belvedere und warten auf ihren Einsatz. Überall wuseln Filmleute mit Head-Sets herum, werden noch letzte Gerätschaften für den Dreh auf den Pfingstberg transportiert. Vor der historischen Kulisse des Belvedere wurde am Montag eine neue chinesische Science-Fiction-Serie gedreht. Besucher konnten deshalb nicht auf das Welterbe.

Die international produzierte Serie „Legend of Kunlun“ spielt im Jahre 2028 und erzählt die Abenteuer des 19-jährigen Hong Cheon und der 18-jährigen Ling Kong. Der talentierte Maler Cheon zieht seine Inspiration aus fantastischen Träumen, in denen er mysteriöse Orte bereist. Kong, die in einem Forschungslabor aufgewachsen ist, kann dank eines außerirdischen Chips, der ihr als Baby implantiert worden ist, Menschen hypnotisieren und in ihre Träume eintauchen. Der Professor Booker will mit Hilfe von Ling Kong und ihrem Chip Kontakt zu Außerirdischen aufnehmen, deren Landeplatz er bereits vor 19 Jahren auf dem Gipfel des Berges Yuxu im Kunlun-Gebirge entdeckte. Als der Professor erstaunliche Parallelen in den Bildern Hong Cheons zu dem Landeplatz erkennt, sieht er in ihm und seinen Träumen einen Schlüssel dazu, zu den Außerirdischen Kontakt aufzunehmen.

„In den Pfingstberg haben sie sich sofort verliebt"

Ohne es zu wissen geraten Hong Cheon und Ling Kong auch in die Intrigen des außerirdischen Königshofs, der einen möglichen Thronfolger und somit einen Rivalen zur gewünschten künftigen Majestät auf der Erde vermutet. Es beginnt eine Jagd auf die Beiden, die bis auf den Gipfel des Yuxu führt.

Die ersten Aufnahmen wurden auf Island gemacht. Seit März ist die Filmcrew in Berlin. 26 Drehtage sind in Deutschland eingeplant. Auf dem Pfingstberg ist es nur ein einziger. Bei den Dreharbeiten in Berlin und Potsdam seien zwischen 150 bis 200 Leute involviert, wie einer der Mitarbeiter am Set verrät. In Deutschland ist die Produktionsfirma Rokland Film aus Berlin mit dabei. Die finalen Aufnahmen sollen dann in China entstehen, wie die Regieassistentin Katharina Dietl am Set erzählt. Allein die erste Staffel soll stattliche 50 Folgen haben und ist für das chinesische Fernsehen bestimmt. Regie führt der in China bekannte Lv Haojiji. Den Pfingstberg hätten sich die chinesischen Serienmacher ganz bewusst ausgesucht. In Berlin und Potsdam hätten sie vor allem schöne und atmosphärische Gebäude für ihre Dreharbeiten gesucht. „In den Pfingstberg haben sie sich sofort verliebt. Sie sind sehr glücklich, das sie hier drehen können und würden am liebsten Aufnahmen von allen Seiten machen“, so Dietl. In China gebe es solche Schlösser nicht.

Filmkulisse Belvedere

In der Serie wird das Belvedere eine Art Gründungsschmiede darstellen, die Wissenschaftsunternehmen bei ihrer Forschung finanziell unterstützt. Einer der Hauptcharaktere holt dort Geld für eines seiner Projekte ab. Mehr von der Szene am Pfingstberg wird am Set nicht verraten.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Pfingstberg als Kulisse für Film- und Fernsehproduktionen genutzt wird. Im März dieses Jahres wurden für die ZDF-Serie „Soko Potsdam“ Szenen gedreht. Für den rbb-Märchenfilm „Der Prinz im Bärenfell“ wurde das Belvedere 2015 zum Märchenschloss. Solche Anfragen seien nicht ungewöhnlich, erklärt Katja Hube, Geschäftsführerin des Pfingstberg-Fördervereins. So lange die Aufnahmen nicht überhand nehmen, sei das kein Problem. Zusammen mit der Schlösserstiftung würden die Anfragen und ihre Realisierbarkeit erörtert, da der Denkmalschutz bei den historischen Gebäuden natürlich im Vordergrund stehe.

Sarah Stoffers

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