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Das Wo ist klar, das Was noch nicht: An der Pappelallee soll eine neue Schule entstehen.

© Andreas Klaer

Schulstreit im Potsdamer Norden: Grüne und Linke wollen Gymnasium und Gesamtschule

Im Streit um den Schulstandort Pappelallee geht die Rathauskooperation in Mini-Schritten aufeinander zu. Grüne und Linke machten einen neuen Vorschlag.

Potsdam - In der rot-grün-roten Rathauskooperation bleiben die Fronten zwischen Gegnern und Befürwortern eines neuen Gymnasiums an der Pappelallee verhärtet – allerdings hat sich das Bündnis in der Debatte um den Schulentwicklungsplan nun bei einigen anderen Streitpunkten geeinigt. Zudem machen Linke und Grüne einen neuen Vorschlag, um in der Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch eine Mehrheit für eine Gesamtschule statt eines Gymnasiums an der Pappelallee zu erhalten.

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Kooperation einigt sich auf Ausweich-Schule im Süden und Laborschule

Verständigt hat sich das Bündnis auf einen Linie zu Extrawünschen aus der SPD für die Potsdamer Schullandschaft – die Linke und Grüne im Bildungsausschuss bekanntlich noch abgelehnt hatten, weil sie noch nicht genügend finanziell untersetzt seien. Nun werden aus den SPD-Forderungen sogenannte Prüfaufräge, die die Verwaltung abarbeiten soll. Unter anderem geht es um die Planung einer „Modulanlage für schulische Nutzung im Potsdamer Süden“, die als Ausweichobjekt für die Komplettsanierung von Schulstandorten genutzt werden soll. 

Ferner soll die Stadt Planungen für millionenschwere Komplettsanierungen der Weidenhof-Grundschule am Schlaatz, der Montessori-Oberschule und der Sport-Eliteschule in Potsdam-West erarbeiten. Auch der SPD-Vorschlag einer sogenannten Laborschule ist in dem Papier enthalten – in einer solchen Einrichtung sollen Lehramtsstudenten innovative Unterrichtsformen testen können. Hierzu soll das Rathaus mit der Uni Potsdam ein genehmigungsfähiges Konzept erarbeiten und zusammen mit dem Land einen Standort suchen.

Streit um Pappelallee ungelöst: Grüne und Linke wollen nun Gesamtschule und Gymnasium

Ungelöst bleibt aber der Streit um die Zukunft des Standorts Pappelallee – hier hatten sich zwar Linke und Grüne mit ihrem Wunsch für eine Gesamtschule im Bildungausschuss durchgesetzt, jedoch könnten die knappen Mehrheitsverhältnisse im Stadtparlament genau umgedreht werden. Wohl auch deswegen haben Grüne und Linke nun einen neuen Vorschlag – nämlich, dass die Stadt parallel ab 2024 ein Gymnasium öffnen soll, an einem zu findenden Interimsstandort. Zugleich soll das Rathaus bis nächsten Sommer einen endgültigen Standort für das Gymnasium benennen. 

Entzündet hat sich der Streit daran, dass das Rathaus die schon als Interimsvariante existierende Gesamtschule am Schloss nicht an die Pappelallee, sondern nach Krampnitz ziehen lassen will. Bildungsdezernentin Noosha Aubel (parteilos) warnte in einem aktuellen Rundschreiben an die Fraktionen, sollte die Stadtpolitik gegen diesen Vorschlag stimmen, drohe eine Ablehnung der gesamten Schulentwicklungsplanung durch das Bildungsministerium. 

Auch sei die Fläche an der Pappelallee nicht mehr ausreichend für eine Gesamtschule. Hier fordern Grüne und Linke Nachverhandlungen mit dem Land für mehr Platz. Zudem sagte Linke-Fraktionschef Stefan Wollenberg nach Durchsicht gehe er davon aus, dass das Grundstück nicht zu klein sei – selbst die geforderten 300 Quadratmeter für die Stadtteilarbeit seien möglich. „Das Argument der Flächenknappheit würde höchstens greifen, wenn die Schule als eingeschossiger Flachbau errichtet würde.“

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